Großbrand im ehemaligen Gleidinger Schlachthof
Vier verletzte Feuerwehrleute – Schaden auf 200.000 Euro geschätzt.
LAATZEN/GLEIDINGEN (redu) – In der Nacht zu Mittwoch ist im ehemaligen Gleidinger Schlachthof ein Feuer ausgebrochen. 73 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Vier Helfer erlitten leichte Verletzungen, die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.
Gegen 0.50 Uhr bemerkte ein Autofahrer Feuer im ehemaligen Schlachthof an der Oesselser Straße und alarmierte die Feuerwehr. Beim Eintreffen drangen Flammen und Rauch aus einer Lagerhalle. Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Steffen Dreblow erhöhte die Alarmstufe und forderte weitere Kräfte nach.
Insgesamt 73 Einsatzkräfte aus drei Löschzügen, darunter eine Drehleiter und ein Gerätwagen Messtechnik, gingen gegen die Flammen vor. Acht Trupps unter Atemschutz verhinderten ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäudeteile. Um 3.07 Uhr meldete die Einsatzleitung „Feuer aus“, die Nachlöscharbeiten dauerten bis 4.30 Uhr.
Nach Aussage des Pressesprechers der Feuerwehr, Andre Oestreich, entdeckten die Einsatzkräfte einen beschädigten Kanister mit weißem Pulver. Experten identifizierten nach der Sicherstellung durch Feuerwehrkräfte mit Vollschutzanzügen den Stoff später als Natriumcarbonat. Zudem zeigten Messgeräte in der Luft eine erhöhte Blausäurekonzentration, vermutlich durch verbranntes Dämmmaterial.
Vier Feuerwehrleute klagten über Unwohlsein und wurden vorsorglich in eine Klinik gebracht. Sie konnten am Mittwochmittag wieder entlassen werden.
Die Kriminalpolizei nahm nach unseren Informationen noch in der Nacht die Ermittlungen auf. Die Polizei bestätigte, dass wegen vorsätzlicher Brandstiftung ermittelt werde. Der Schaden am Gebäude wird auf rund 200.000 Euro geschätzt. Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter (0511) 109-5555 entgegen.
Während des Einsatzes blieb die Oesselser Straße mehrere Stunden gesperrt. Da nur wenig Verkehr herrschte, kam es zu keinen größeren Behinderungen.

Wegen unklarer Lage bei dem Feuer wurde die Einsatzstufe B3 ausgelöst. der Einsatz dauerte bis in die frühen Mogenstunden. © Bernd Günther