Rettungsboot

Chaos bei Event am Steinhuder Meer

Rettungskräfte am Steinhuder Meer im Großeinsatz: Sturm überrascht Schiffe und Boote während Veranstaltung

STEINHUDE (redu).Ein plötzlicher Wetterumschwung sorgte am Samstagabend während des „Festlichen Wochenendes“ am Steinhuder Meer für einen Großeinsatz von Rettungskräften. Während das Feuerwerk über dem Binnensee die Veranstaltung krönte, zogen unerwartet Sturmböen mit Windstärke 8 auf.

Boote wurden von ihren Ankerplätzen losgerissen, Stand-Up-Paddler abgetrieben und etwa 20 Wasserfahrzeuge kenterten. Feuerwehr, DLRG und THW waren mit mehr als 200 Einsatzkräften und 26 Booten stundenlang im Einsatz, um Menschen zu retten und Boote zu bergen. Für die beliebte Veranstaltung war vorher das Nachtfahrverbot für das Steinhuder Meer zur dieser Zeit aufgehoben worden.

Mehrere Personen mussten aus dem Wasser gezogen werden. Insgesamt 16 Menschen konnten rechtzeitig gerettet werden, einige erlitten leichte Unterkühlungen, aber niemand musste ins Krankenhaus. Um das 30 Quadratkilometer große Steinhuder Meer effizienter absuchen zu können, wurden sämtliche Drohnen der Regionsfeuerwehrbereitschaften der Region Hannover alarmiert. Im Einsatz waren fünf DJI M300T, die auch bei schlechtem Wetter flugtauglich sind und eine lange Einsatzzeit gewährleisten. Ausgestattet mit Scheinwerfern, hochauflösenden Wärmebildkameras und Zoomobjektiven ermöglichten die Drohnen eine präzise Suche. Das Gewässer wurde dazu in Sektoren aufgeteilt. Entdeckte eine Drohne einen Verdachtsfall, wurde umgehend ein Rettungsboot zur Position geschickt, um den Bereich zu überprüfen. Die Rettungsaktionen dauerten bis in die frühen Morgenstunden.

Der Veranstalter erwartete rund 10.000 Besucher zu dem Event am Steinhuder Meer. Die Veranstaltung bot neben einem doppelten Feuerwerk auch ein vielfältiges Bühnenprogramm mit Live-Musik und Familienangeboten. Die plötzliche Wetterlage führte jedoch zu einem frühzeitigen Abbruch des Events.

Gegen 22:30 hatte der Deutsche Wetterdienst aktuell sehr kurzfristig vor starkem Gewitter für die Region gewarnt. Am Flughafen Wunstorf wurden um 22:15 Uhr noch 15 km/h  (4 Beaufort) gemessen. Nur 45 Minuten später hatte sich der Wind auf 42 km/h mit Böen um 57 km/h auf 9 Beaufort verstärkt. Dass es dann so heftig und plötzlich kam, damit hatte vermutlich niemand gerechnet.

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