Das „Kleeblatt“ ist aktiv
HANNOVER (PM). Mit dem Auslösen der Planungsstufe „rot“ in den Kliniken der sog. Kleeblätter Süd und Ost wurde gestern (24.11.2021) der bundesweit zwischen Bund und Ländern abgestimmte „Kleeblatt“-Mechanismus aktiviert. Die Verlegung von aktuell über 50 an Covid-19 erkrankten Patientinnen und Patienten, davon bis zu 30 aus Bayern (Kleeblattbereich Süd), 8 aus Thüringen sowie 14 aus Sachsen (Kleeblattbereich Ost), hat damit begonnen.
Für die Aufnahme dieser Personen haben sich Krankenhäuser in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland angeboten.
Die Patientinnen und Patienten wurden am gestrigen Tag unter medizinischen und ärztlichen Gesichtspunkten ausgewählt. Die Verlegung von weiteren 25 bis 30 Patientinnen und Patienten aus Bayern sind für die kommenden Tage bereits angekündigt. Erste Verlegungen dieses bisher größten Intensivverlegungseinsatzes in Deutschland werden voraussichtlich noch heute (25.11.2021) nach der Kontaktaufnahme zwischen den abgebenden und den aufnehmenden Kliniken erfolgen.
Für das Kleeblatt Nord bedeutet dies, dass nach der Zuweisung von 8 Patientinnen und Patienten aus Thüringen am gestrigen Tage, weitere Planungen für die Aufnahme von zunächst 13 weiteren Patientinnen und Patienten anstehen. Eine weitere Verteilung wird auch noch am heutigen Abend stattfinden. Die 8 Patientinnen und Patienten aus Thüringen werden aktuell alle in niedersächsischen Kliniken aufgenommen und in die Regionen Hannover/Hildesheim und Ostniedersachsen transportiert. Alle diese Personen sind Covid-Intensivpatienten. Die 13 weiteren Patientinnen und Patienten werden auf die Bundesländer Schleswig-Holstein (4), Hamburg (5) und Mecklenburg-Vorpommern (4) verteilt. Auch hier handelt es sich alleinig um Covid-Intensivpatienten. Die Verlegung erfolgt sobald als möglich und wird zwischen der abgebenden und der aufnehmen Klinik direkt abgesprochen, sobald die Zuteilung der Patienten durch die „Kleeblatt“-Konferenz und Rückkoppelung mit den Kliniken erfolgt ist.
Zum Hintergrund des „Kleeblatt“-Systems:
Das Ziel ist, mit dem sog. „Kleeblatt“-System eine zeitnahe Verlegung zu gewährleisten, bei der nicht nur die logistischen Aspekte bedacht werden, sondern vor allem auch das Wohl und damit das Krankheitsbild der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt steht. So prüfen erfahrene Ärztinnen und Ärzte aus der Fachgruppe Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin am Robert Koch-Institut gemeinsam mit den behandelnden Klinikärzten, ob, wie und wohin die Patientinnen und Patienten am zielführendsten und unter Berücksichtigung der Prognosen in den aufnehmenden Regionen verlegt werden. Dieses Verfahren ist vorbildgebend. Aktuell werden die Verlegungen von den Single Points of Contact (SPoC) der vier Kleeblattbereiche sowie den abgebenden mit den aufnehmen Ländern geplant und veranlasst. Auch in den kommenden Tagen finden weitere Einsatzbesprechungen zu weiteren anstehenden Verlegungen statt. Die Zahl der Verlegungen kann sich damit immer wieder – auch kurzfristig – verändern.
Soweit hierfür länderübergreifende Transportkapazitäten notwendig werden, steht das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) des Bundes und der Länder beim BBK bereit. Von dort aus erfolgt die länderübergreifende Abstimmung unter anderem mit der Bundeswehr, Luftrettungsunternehmen und Sonderfahrzeugen zum Intensivtransport.