Erfolgreiche Übung der Regionsfeuerwehrbereitschaft 2
Rund 230 Einsatzkräfte trainieren die Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung
REGION HANNOVER / BAD PYRMONT (redu). Am 7. September 2024 stellte sich die Regionsfeuerwehrbereitschaft 2 bei einer großangelegten Übung in Bad Pyrmont einem simulierten Waldbrand. Rund 230 Feuerwehrkräfte aus der Region Hannover probten den Ernstfall, um ihre Zusammenarbeit und Einsatzfähigkeit in Krisensituationen zu testen.
Am vergangenen Samstag fand die diesjährige Großübung der Regionsfeuerwehrbereitschaft 2 in Bad Pyrmont statt. Das Szenario: Ein großflächiger Waldbrand, der die Kräfte der örtlichen Feuerwehr überforderte und die Unterstützung der Region Hannover erforderte. Um den fiktiven Brand unter Kontrolle zu bringen und die betroffenen Gebiete zu schützen, waren insgesamt rund 230 Feuerwehrkräfte im Einsatz.
Der Einsatz begann früh am Morgen: Um 05:15 Uhr machte sich der Führungszug mit der Einsatzleitung und zwei Kradmeldern auf den Weg in das Schadengebiet. Parallel dazu stellten die anderen Züge der Bereitschaft ihre Marschbereitschaft an der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Ronnenberg her und fuhren ab 06:00 Uhr im geschlossenen Verband über die B217 und B1 zum Bereitstellungsraum auf dem Festplatz in Holzhausen. Die Anfahrt verlief dank der Sicherung durch Kradmelder, die Kreuzungsbereiche und Auffahrten absicherten, reibungslos.
Vor Ort stellte die Führungseinheit sofort die Einsatzbereitschaft des Einsatzleitwagens (ELW 2) her. Die örtliche Einsatzleitung wies die Bereitschaftsführung in die Lage ein, während die Kradmelder das Einsatzgebiet, die Zufahrtswege und die Wasserentnahmestellen erkundeten. Anschließend erhielten die Zugführer ihre Einsatzaufträge.
Zur Unterstützung bei der Lageerkundung wurde ein Drohnenteam aus dem Brandabschnitt 4 eingesetzt, das in allen Einsatzabschnitten wertvolle Informationen lieferte. Der erste Zug wurde beauftragt, die Kräfte der Pyrmonter Feuerwehr im Bereich der Sennhütte zu unterstützen. Um die Brandausbreitung nach Osten zu verhindern, richteten die Einsatzkräfte einen Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern ein. Dieser diente als zentrale Löschwasserquelle, die von Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr befüllt wurde. Die Strecke von der Wasserentnahmestelle bis zum Einsatzort betrug 3,8 Kilometer, und es musste ein Höhenunterschied von etwa 260 Metern überwunden werden. Für die An- und Abfahrten der Fahrzeuge wurden getrennte Routen eingerichtet, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Gleichzeitig bekämpfte der fünfte Zug den Brand im westlichen Bereich des Einsatzgebiets. Dieser Zug, spezialisiert auf Vegetationsbrandbekämpfung und Hochwasserschutz, richtete ebenfalls Wasserbehälter ein, um eine kontinuierliche Löschwasserversorgung sicherzustellen. Der vierte Zug war für den Aufbau einer 1600 Meter langen Schlauchleitung verantwortlich, die das Wasser von einem Teich zum Einsatzort transportierte. Aufgrund der schwierigen Geländegegebenheiten, insbesondere eines Höhenunterschieds von 200 Metern, wurden Verstärkerpumpen in die Leitung eingebaut. Die letzten 1000 Meter zum Einsatzort wurden im Pendelverkehr mit wasserführenden Fahrzeugen des fünften Zugs überbrückt.
Parallel dazu hatte der zweite Zug, spezialisiert auf technische Hilfeleistung, die Aufgabe, verunglückte Forstarbeiter zu retten. Diese hatten bei dem Versuch, sich vor dem Brand in Sicherheit zu bringen, einen Unfall erlitten. Ihr Anhänger war umgekippt, und sie wurden unter Holzstämmen eingeklemmt. Um den Weg zu den Verletzten freizuräumen, musste ein umgestürzter Baum mit Motorsägen entfernt werden. Anschließend befreiten die Einsatzkräfte die Forstarbeiter und richteten den Anhänger mit einem Mehrzweckzug wieder auf.
Für die Versorgung der Einsatzkräfte war der dritte Zug zuständig. Bereits am frühen Morgen verteilte er Lunchpakete und Kaffee. Später wurde am Feuerwehrhaus Holzhausen eine Verpflegungsstelle aufgebaut, an der alle Beteiligten ein warmes Mittagessen erhielten.
Bei der Abschlussbesprechung lobte der scheidende Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt die Stadtfeuerwehr Bad Pyrmont für die gelungene Planung und Vorbereitung der Übung. Schmidt, der seine letzte Übung als Bereitschaftsführer leitete, betonte, dass alle gesetzten Übungsziele erreicht wurden. Zum Abschluss bedankte er sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.
Im Nachgang der Übung soll das Konzept des neu aufgestellten fünften Zugs, der auf Vegetationsbrandbekämpfung und Hochwasserschutz spezialisiert ist, weiter analysiert werden. Es besteht noch Bedarf an spezieller Ausrüstung, um Vegetationsbrände effektiver bekämpfen zu können. In den kommenden Jahren sollen entsprechende Geräte und Fahrzeuge beschafft werden.