Zehn Jahre Warnapp NINA: Update bringt neue Funktionen
Polizei integriert Gefahreninformationen direkt in die bundesweite Warn-App des Bevölkerungsschutzes.
BONN (redu). Die Warn-App NINA des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Zum Jubiläum wurde ein umfassendes Update veröffentlicht – mit einem neuen Warnbereich für polizeiliche Lagen und einer technisch überarbeiteten Nutzeroberfläche.
Seit Juli 2015 informiert die Warn-App NINA die Bevölkerung über Gefahrenlagen wie Unwetter, Hochwasser, Großbrände oder technische Störungen. Zum zehnten Jahrestag hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die App nun grundlegend aktualisiert. Die auffälligste Neuerung: Ein eigener Warnbereich für polizeiliche Lagen wurde eingeführt. Damit können Bürgerinnen und Bürger nun auch über Bedrohungsszenarien wie Amokläufe, Anschläge oder bewaffnete Angriffe direkt von der Polizei gewarnt und über empfohlenes Verhalten informiert werden.
Die Inhalte im neuen Warnbereich stammen ausschließlich von Polizeibehörden und werden über das Modulare Warnsystem (MoWaS) verbreitet. Dieses System nutzen bereits verschiedene staatliche Stellen, um über eine Vielzahl von Kanälen wie Radio, Fernsehen, digitale Anzeigen oder Sirenen zu warnen. Mit der Integration polizeilicher Warnungen in NINA sollen künftig auch sicherheitsrelevante Lagen schneller und gezielter in die Fläche kommuniziert werden.
Nach Angaben des BBK wird mit diesem Schritt die enge Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden weiter gestärkt. Ziel sei es, die Bevölkerung in besonderen Gefährdungssituationen noch direkter zu erreichen und klare, verlässliche Informationen aus einer vertrauenswürdigen Quelle bereitzustellen. Die Polizei erhält mit der App erstmals eine eigene bundesweite Plattform, um die Öffentlichkeit schnell und einheitlich zu informieren.
Parallel zur inhaltlichen Erweiterung wurde die App technisch überarbeitet. Neben einer neuen Kartenansicht und verbesserter Navigation legte das BBK besonderen Wert auf Barrierefreiheit. Die App soll damit auch für Menschen mit Einschränkungen einfacher zugänglich sein. Die Überarbeitung umfasst unter anderem eine optimierte Darstellung, klarere Menüstrukturen und erweiterte Filteroptionen.
Mit rund 16 Millionen Downloads (Stand: 2024) gehört NINA zu den meistgenutzten Warn-Apps in Deutschland. Sie ist kostenlos in den gängigen App-Stores verfügbar. Nutzerinnen und Nutzer können individuelle Orte einstellen oder sich per GPS ortsbezogen warnen lassen. Das BBK empfiehlt ausdrücklich, die App zu installieren und die Ortungsfunktion zu aktivieren, um im Ernstfall aktuelle Hinweise zu erhalten.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wurde 2004 gegründet und ist seit 2006 in Bonn ansässig. Es beschäftigt rund 700 Mitarbeitende an mehreren Standorten und ist die zentrale Bundesbehörde für den zivilen Bevölkerungsschutz in Deutschland. Seit Juni 2022 ist Ralph Tiesler Präsident der Behörde.