Steffen Krach und Cora Hermenau

Mehr Tempo beim Impfen: 16 Teams sind in Kürze am Start

REGION HANNOVER (PM).  So viele Menschen vor dem Coronavirus schützen wie möglich: Das ist das gemeinsame Ziel der Region Hannover und der Ärzteschaft. „Nur mit einer deutlich höheren Impfquote kann der Weg aus dieser Pandemie gelingen“, stellt Regionspräsident Steffen Krach fest. „Daher werden wir die Zahl der mobilen Impfteams deutlich aufstocken und noch mehr wohnortnahe Angebote bereitstellen – in möglichst allen Teilen der Region Hannover.“

Dabei werde die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten groß geschrieben: „Mit dem runden Tisch ,Hannoverscher Weg‘, in dem die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), die Ärztekammer, der Hausärzteverband und das Gesundheitsamt vertreten sind, gibt es ein sinnvolles Instrument, um sich unter den Beteiligten abzustimmen und strategisch sinnvoll aufzustellen.“ In den nächsten Tagen möchte er in dem Gremium weiter beraten, wie Schulen, Hochschulen und unterschiedliche Glaubensgemeinschaften noch besser erreicht werden können und dabei die Kommunen und weitere öffentliche Institutionen noch stärker einbeziehen.

Die ersten Eckpfeiler für eine verstärkte Impfkampagne stehen bereits: So wird die Zahl der mobilen Impfteams von derzeit acht auf 16 aufgestockt. Das Impfangebot im Gesundheitsamt an der Weinstraße in Hannover wird fortgesetzt. Darüber hinaus ist geplant, an verschiedenen Orten in der Region Hannover temporär mit mobilen Teams ausgestattete feste Impfstationen einzurichten. „Wir haben uns dazu eng mit den Städten und Gemeinden abgestimmt und Orte ausgewählt, die gut erreichbar sind“, berichtet Gesundheitsdezernentin Cora Hermenau. So werden voraussichtlich ab dieser Woche in Laatzen, Neustadt und Burgdorf für mindestens sechs Wochen Impfteams Station beziehen, Stationen in Hannover, Langenhagen, Barsinghausen und Garbsen sollen folgen. „So gewährleisten wir, dass Menschen dort auch tatsächlich eine Anlaufstelle finden, wenn sich das Angebot herumspricht“, sagt Hermenau. Gleichzeitig betont sie, dass die Angebote des Gesundheitsamts nicht die Impfungen beim Hausarzt oder der Hausärztin ersetzen, sondern nur ergänzen.

„Wir merken derzeit, dass die Nachfrage vor allem nach Drittimpfungen stark steigt“, sagt Dr. Matthias Berndt, Vorsitzender der Hausärzteverbands Niedersachsen. „Damit wir Praxen schneller auf eine erhöhte Nachfrage reagieren können, freuen wir uns darüber, dass die Bestellfristen zu Ende November nach unserer gemeinsamen Forderung mit Ministerin Behrens zumindest etwas verkürzt werden.“ Der Hausarzt betont zudem, dass die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner in Seniorenheimen bereits sehr weit fortgeschritten ist und die Zusammenarbeit mit den Impfteams der Region Hannover sehr gut funktioniert.“ Das Gesundheitsamt habe die Menschen im Fokus, die aus den verschiedensten Gründen keine hausärztliche Versorgung hätten, ergänzt Hermenau.

In den vergangenen Wochen sei besonders schwierig gewesen, dass die Bestellung des Impfstoffs 14 Tage in Anspruch genommen habe, kritisiert KVN-Geschäftsführer Julian Elgeti: „Das ist bei der aktuellen Entwicklung nicht angemessen. Der Bedarf ist kaum 14 Tage im Voraus zu kalkulieren. Daher ist es hilfreich, dass die Frist demnächst auf eine Woche verkürzt wird. Besser wäre aber eine maximale Flexibilität.“ Auch Dr. Thomas Buck, Vorstand der Ärztekammer Niedersachsen, betont: „Wir brauchen pragmatische Lösungen. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben in den vergangenen Monaten einen enormen Beitrag geleistet, um die Menschen in Niedersachsen zu impfen – rund die Hälfte der Geimpften ist von ihren Hausärztinnen und -ärzten oder von Betriebsärzten oder -ärztinnen geimpft worden. Das gerät bei all den Diskussionen um die Impfzentren leider aus dem Blick.“

Regionspräsident Krach ist überzeugt, dass die Region Hannover mit dem „hannoverschen Weg“ gut aufgestellt ist: „Nur, wenn alle Hand in Hand arbeiten, kommen wir gut durch den Winter.“ Er wies zudem darauf hin, dass die Region Hannover allen Schulen in der Region über die Kommunen als Schulträger Impfangebote gemacht habe. „Mein Ziel ist, die Impfquote weiter zu erhöhen. Impfungen gegen das Coronavirus müssen möglichst niedrigschwellig stattfinden können.“

 

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