Einsatzreicher Tag bei der Feuerwehr Hannover
HANNOVER (PM). Zusätzlich zu der in den Abendstunden erforderlich gewordenen Sprengung zweier Granaten im Stadtteil Bothfeld musste die Feuerwehr Hannover im Verlauf des Donnerstags noch zu mehreren schweren oder außergewöhnlichen Einsätzen ausrücken.
Rauchentwicklung in der Lokomotive eines Intercitys (Hannover Leinhausen):
Um 14:17 Uhr alarmierte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn die Feuerwehr Hannover, weil der Triebwagenführer eines voll besetzten Intercitys einen lauten Knall und eine Rauchentwicklung in seiner Lokomotive wahrgenommen hatte. Der Zug, der in Fahrtrichtung Letter unterwegs war, stoppte daher kurz vor dem Bahnhof Leinhausen. Die Einsatzkräfte bereiteten vorsorglich einen Löschangriff vor, konnten die Lokomotive jedoch erst betreten, nachdem der Zugverkehr auf der gesamten Trasse eingestellt worden war. Ein Atemschutztrupp kontrollierte anschließend die Brandstelle, musste jedoch nicht mehr tätig werden. Zeitgleich betreuten die Einsatzkräfte die 167 Passagiere und das vierköpfige Zugpersonal, welche alle unverletzt blieben.
In Abstimmung mit Feuerwehr wurde der havarierte Zug anschließend durch eine Rangierlok in den Bahnhof geschleppt, um den Passagieren den Ausstieg und die Weiterreise zu ermöglichen. Der Einsatz der Feuerwehr war um 15:35 Uhr beendet, es kam zu nicht unerheblichen Ausfällen und Behinderungen im Bahnverkehr. Als Ursache für die Rauchentwicklung wird ein technischer Defekt vermutet.
Feuerwehr und Rettungsdienst Hannover waren mit neun Fahrzeugen und 21 Einsatzkräften vor Ort.
Schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn 7 (Hannover Misburg):
Noch während des Einsatzes am Bahnhof Leinhausen kollidierten um 15:30 Uhr im Bereich des Autobahnkreuz Ost ein Kleintransporter mit einem Lkw. Der Transporter des Typs Iveco Daily war nach einer Gefahrenbremsung des Lasters nahezu ungebremst in dessen Heck gerast und teilweise unter den Auflieger gedrückt worden. Der 62jährige Fahrer des Transporters wurde hierbei in seiner Fahrerkabine eingeklemmt und schwer verletzt. Aufgrund des Lagebildes entsandte die Regionsleitstelle daher neben einem Löschzug der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Misburg auch Spezialkräfte für schwierige Unfallrettungen mit einem Feuerwehrkranwagen. Zur Befreiung des Fahrers war es erforderlich, den Lastwagen anzuheben und nach vorn zu ziehen. Anschließend konnte das Unfallwrack mit hydraulischen Rettungsgeräten aufgeschnitten und der Fahrer befreit werden.
Das Unfallopfer war bereits während der Rettungsmaßnahmen durch einen Notarzt stabilisiert und versorgt worden und kam anschließend mit dem Rettungsdienst in ein hannoversches Krankenhaus. Der 57-jährige Fahrer des Lkw blieb unverletzt. Zur Unfallursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, der Sachschaden wird auf ca. 30.000 EUR geschätzt.
Feuerwehr und Rettungsdienst Hannover waren mit 13 Fahrzeugen und 36 Einsatzkräften vor Ort.
Zimmerbrand im Nordstadtkrankenhaus (Hannover-Nordstadt):
Kurz nach Abschluss der Kampfmittelbeseitigungsmaßnahmen in Hannover Bothfeld ereignete sich um 22:41 Uhr in der Augenklinik des Nordstadtkrankenhauses aus bisher noch ungeklärter Ursache ein Zimmerbrand. Da in mehreren Notrufen bereits Flammen aus dem Zimmer im ersten Obergeschoss geschildert wurden und die entsprechende Station mit anderen Patienten belegt war, entsandte die Feuerwehr Hannover ein Großaufgebot an Rettungskräften in den Klinikkomplex. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war ein Patient bereits durch die Pflegekräfte aus dem Brandraum gebracht worden und konnte direkt dem Rettungsdienst übergeben werden.
Zeitgleich hatten die Mitarbeitenden die gesamte Station geräumt und alle 35 Patienten in ein benachbartes Klinikgebäude geleitet. Da die Tür zum Brandzimmer geschlossen war, ging ein Atemschutztrupp von außen über eine tragbare Leiter in den Brandraum vor und löschte den Brand innerhalb weniger Minuten. So konnte auch eine weitere Verrauchung der Station verhindert werden. Gebrannt hatten eine Matratze, das Fenster und Teile der Einrichtung des Zimmers. Dank des schnellen und umsichtigen Handelns des Krankenhauspersonals erlitt der Patient aus dem Brandzimmer nur leichte Verletzungen und wurde zur Untersuchung in die benachbarte Notaufnahme gebracht. Die weiteren Patienten kamen mit dem Schrecken davon und blieben unverletzt. Zur Brandursache hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen, der Sachschaden wird auf ca. 7.500.- Euro geschätzt.
Feuerwehr und Rettungsdienst Hannover waren mit 16 Fahrzeugen und 44 Einsatzkräften vor Ort.