Stadt beendet die Unterbringung Geflüchteter in den Messehallen
Messehallen 8 und 9 müssen zum 19. März übergeben werden
HANNOVER (PM). Die Stadt verlagert die Unterbringung Geflüchteter ab sofort schrittweise aus der Messehalle 9 in Notunterkünfte, Hotels und Wohnungen im Stadtgebiet. Ziel ist es, die Unterbringung in den Messehallen 8 und 9 in der ersten Märzwoche zu beenden und der Deutschen Messe AG die Hallen planmäßig zum 19. März zu übergeben.
Parallel baut die Stadt zeitnah Unterkünfte unter anderem in der Dreyerstraße, Lange Laube, Kirchhorster Straße und Leibnitzschule mit weiteren Kapazitäten auf. Aktuell sind 6585 geflüchtete Menschen verschiedener Nationen – unter anderem Afghanistan oder Syrien – in städtischen Unterkünften untergebracht. 1337 Menschen kommen aus der Ukraine. Hinzu kommen rund 7.000 Menschen aus der Ukraine, die in Hannover in privaten Wohnverhältnissen untergekommen sind.
„Unser Dank gilt der Deutschen Messe AG für die große Flexibilität bei der Bereitstellung der Messehallen im Rahmen der aktuellen Flüchtlingskrise und allen Helfer*innen für ihren großen Einsatz und ihre Solidarität. Es war ein guter Ort zum Ankommen für viele traumatisierte Menschen. Wir werden auch zukünftig Menschen in Not in Hannover Schutz bieten. Klar ist aber auch, dass Bund und Land in der Verantwortung stehen, die Kommunen nicht allein zu lassen bei der Bewältigung dieser großen Herausforderung. Der Flüchtlingsgipfel in Berlin hat hier leider keine klaren Signale gegeben“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay.
Die Landeshauptstadt Hannover hat knapp 60 Prozent der Zuweisungsquote vom Land Niedersachsen von Ende September 2022 bis Ende März 2023 erfüllt und etwa 3000 Menschen aufgenommen. Sozialdezernentin Sylvia Bruns: „Wir hoffen daher, dass sich die Zuweisungszahlen in den nächsten Monaten moderater entwickeln, sodass wir die Menschen aus den Notunterkünften mit mehr Ruhe in eine reguläre Unterbringung verlegen können und weiterhin Kapazitäten prüfen und ausbauen können“.
In den nächsten Monaten wird die Landeshauptstadt Unterkünfte in der Dreyerstr. (80 Personen), Lange Laube (40 Personen), Kirchhorster Str. (158 Personen), der Leibnitzschule (100 Personen) und der Blauen Schule (rund 500 Personen) aufbauen sowie bestehende Unterkünfte in der Feuerwache 10 und der Nenndorfer Chaussee ausbauen. Für Notfälle wird zudem die Anschaffung und der Aufbau von Leichtbauhallen an verschiedenen Standorten geplant, um zukünftig flexibler und unabhängiger reagieren und Kapazitäten schnell und bedarfsgerecht auf – und abbauen zu können.
Finanz- und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe dankt der Feuerwehr für den professionellen und engagierten Einsatz bei der Planung und dem Aufbau der Messehallen-Logistik: „Die Feuerwehr hat hier großartige Arbeit geleistet. Es zeigt erneut, wie erfahren unser Team in der Bewältigung von Krisen und im Umgang mit schwierigen Herausforderungen ist. Wir lernen aus diesen Erfahrungen allerdings auch, dass wir insgesamt resilienter werden müssen. Messehallen sollten in der Zukunft bei der Unterbringung Geflüchteter nur die ultima ratio sein“.
In diesem Kontext wird der städtische Fachbereich „Gesellschaftliche Teilhabe“ um drei Stellen erweitert. Aufgabe wird es sein, die Unterbringungskapazitäten strategisch zu koordinieren, um Kapazitäten schnell – und bedarfsgerecht zu planen und umzusetzen. Die Stellen werden in Kürze ausgeschrieben.