Statement der Innenministerin Daniela Behrens zum Jahreswechsel

Innenministerin Daniela Behrens äußert sich über die Hochwasserlage und die Sorgen der Einsatzkräfte

HANNOVER (PM/red). Daniele Behrens zur derzeitigen Situation des Hochwassers: „Nach wie vor müssen wir in Niedersachsen von einer landesweiten Hochwasserlage sprechen. Die Schwerpunkte des Hochwassers haben sich in den vergangenen Tagen mit den Wassermassen vom Südosten in den Nordwesten des Landes verschoben. Dies führt dazu, dass sich die Lage im Südosten Niedersachsens mittlerweile weitgehend stabilisiert hat. In einigen Landkreisen konnte die Zahl der eingesetzten Einsatzkräfte daher schon wieder ein Stück weit reduziert werden. Wir haben es aber auch dort weiter mit ausgesprochen hohen Pegelständen zu tun und viele Gräben, Äcker und Gewässer können kein Wasser mehr aufnehmen – für eine Entwarnung ist es heute also noch zu früh.

Die Hotspots des Hochwassers befinden sich mittlerweile weiter nördlich. Dort ist die Lage durch aufgeweichte Deiche nach wie vor ausgesprochen kritisch und kann sich jederzeit weiter verschärfen. Unsere Einsatzkräfte reagieren darauf mit großer überregionaler Solidarität und Unterstützung, für ihren großartigen Einsatz kann man gar nicht häufig genug ‚Danke‘ sagen!

Das Land koordiniert über das Kompetenzzentrum für Großschadenslagen Unterstützung und hilft betroffenen Kommunen ganz konkret mit der Bereitstellung von Fahrzeugen und Gerätschaften durch das NLBK. In den kommenden Stunden und Tagen könnten auch Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr zum Einsatz kommen, wenn die Lage vor Ort es erfordert. Bund, Land und Kommunen stehen dazu in einem ständigen Austausch und können bei Bedarf schnell reagieren. Ich danke dem Bund und den anderen Bundesländern an dieser Stelle für die große Solidarität in diesen Tagen. Niedersachsen erhält bei der Bewältigung der Lage Unterstützung aus Bayern, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und dem Saarland – beispielsweise in Form von Sandsäcken, mobilen Deichsystemen sowie weiteren Geräten und auch Einsatzkräften.

Das kommende Silvesterwochenende wird für den weiteren Verlauf des Hochwassers entscheidend sein. Wir hoffen alle miteinander, dass sich die Niederschläge in Grenzen halten werden und die Situation nicht noch einmal weiter verschärfen. Auch die angekündigten Stürme können sich im schlimmsten Fall negativ auf die Deichsicherheit auswirken.

In meinen Gesprächen mit den Einsatzkräften vor Ort habe ich in den vergangenen Tagen immer wieder zwei Sorgen gehört:

  • Die Sorge vor einer schweren Einsatzlage an Silvester in Kombination mit der Bewältigung der akuten Hochwasserlage
  • Den Ärger über einen grassierenden Katastrophentourismus, den Diebstahl von Sandsäcken, die Beleidigung von Einsatzkräften oder andere Störungen der Hochwasser-Einsätze durch Bürgerinnen und Bürger

Ich finde es sehr bedauerlich, dass man es für einige wenige noch einmal so klar sagen muss: Zum gesellschaftlichen Zusammenhalt gehört es auch, sich gerade in Notsituationen zusammenzureißen und seinen Egoismus hinten anzustellen! Mein Appell an die Niedersächsinnen und Niedersachsen lautet: Lassen Sie unsere Feuerwehrleute, die vielen Mitarbeitenden der Hilfsorganisationen und unsere Helferinnen und Helfer ihre Arbeit machen! Sie opfern ihre Feiertage, damit wir diese Lage gemeinsam bewältigen können! Jede und jeder kann selbst einen kleinen Beitrag zur Entlastung an Silvester leisten, indem er bspw. auf leichtsinnigen Umgang mit Feuerwerk verzichtet und auf sich und andere Acht gibt. Rufen Sie außerdem bitte nur dann die 112, wenn es sich um einen wirklichen Notfall handelt. Jeder unnötige Einsatz stellt eine weitere Belastung für unsere Einsatzkräfte dar – das gilt grundsätzlich, aber in diesen Tagen ganz besonders.“

Seien Sie der Erste, der diesen Beitrag teilt