Polizei Hannover hebt bundesweit agierende Fälscherbande aus
43 Objekte durchsucht, umfangreiche Beweismittel sichergestellt
HANNOVER (redu). Die Polizei Hannover hat am Montag eine groß angelegte Razzia gegen eine Gruppe von Urkundenfälschern durchgeführt, die im Verdacht steht, bundesweit Fälschungen im Zusammenhang mit Führerscheinprüfungen durchgeführt zu haben. Im Rahmen der Aktion durchsuchten Einsatzkräfte insgesamt 43 Objekte in Hannover und mehreren weiteren Städten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Bremen. Die Verdächtigen sollen für banden- und gewerbsmäßige Urkundenfälschung und das Fälschen beweiserheblicher Daten verantwortlich sein.
Die Ermittlungsgruppe des Polizeikommissariats Hannover-Mitte führt seit Mitte 2022 umfangreiche Ermittlungen gegen den 32-jährigen Hauptverdächtigen aus Hannover. Dieser befindet sich seit Frühjahr 2023 in Untersuchungshaft. Die Polizei konnte im Zuge der Ermittlungen weitere fünf Tatverdächtige aus dem Raum Hannover identifizieren.
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, Prüfungen für Führerscheinanwärter durch Stellvertreter oder mittels versteckter Audio- und Videotechnik zu manipulieren. Die dabei genutzte Technik erlaubte es, die Prüfungsfragen aus der Ferne beantworten zu lassen, sodass die eigentliche Leistung nicht vom Prüfling selbst erbracht wurde.
Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen am Flughafen Hannover am Abend des 27. Oktober erfolgten die Durchsuchungen der 43 Objekte. Die Einsatzkräfte stellten umfangreiche Beweise sicher, darunter manipulierte Kleidung, rund 50 Mobiltelefone, PCs, Laptops, Tablets, sowie Speichermedien, 100.000 Euro in bar, rund 300 Gramm Gold und eine Schreckschusspistole.
Gegen einen der Beschuldigten wurde inzwischen vom Amtsgericht Hannover ein erneuter Untersuchungshaftbefehl erlassen. Die Ermittlungen dauern an.