Rhein führt ungewöhnlich wenig Wasser im Frühjahr 2025
Pegelstand bei Kaub nahe kritischer Marke von 78 Zentimetern.
HANNOVER (redu). Der Rhein verzeichnet im Frühjahr 2025 ungewöhnlich niedrige Wasserstände. Am Pegel Kaub wurden nur 103 Zentimeter gemessen – eine Marke, die sich der kritischen Grenze für den Schiffsverkehr nähert. Eine anhaltende Trockenheit könnte zu weiteren Einschränkungen führen.
Der Rhein, zentrale Verkehrsader für die Binnenschifffahrt in Europa, führt derzeit deutlich weniger Wasser als üblich. Am Pegel Kaub, einem entscheidenden Abschnitt zwischen Bingen und Koblenz, wurde am 3. April 2025 ein Wasserstand von 101 Zentimetern gemessen. Sollte der Pegel auf 78 Zentimeter sinken, müssten Transportschiffe ihre Ladung erheblich verringern, was die Versorgung und Logistik in betroffenen Regionen beeinträchtigen könnte.
Der ungewöhnlich niedrige Wasserstand ist Teil einer größeren Entwicklung: In Köln wurden im März lediglich 7,1 Millimeter Regen verzeichnet. Das ist der geringste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 1957. Der Wert entspricht nur rund 11 Prozent des langjährigen Durchschnitts für den Monat.
Meteorologen prognostizieren für den Sommer 2025 überdurchschnittlich hohe Temperaturen mit der Möglichkeit von Hitzewellen. Die derzeitige Trockenheit im Frühjahr erhöht dabei die Wahrscheinlichkeit für extreme Wetterlagen in den kommenden Monaten.
Bereits jetzt sehen sich einige Binnenschiffer gezwungen, mit reduzierter Beladung zu fahren, um die Fahrrinne weiterhin nutzen zu können. Setzt sich die Trockenheit fort, könnten weitere Einschränkungen folgen. Dies hätte wirtschaftliche Folgen, insbesondere für Industrie und Handel, die auf Transporte über den Rhein angewiesen sind.
Die Entwicklung wird weiterhin genau beobachtet. Ob es zu langfristigen Beeinträchtigungen kommt, ist noch offen. Die aktuellen Daten deuten jedoch auf eine angespannte Situation hin.