LKA Niedersachsen bündelt Online-Prävention für junge Menschen
Polizei und Wissenschaft entwickeln gemeinsame Strategien für den digitalen Raum.
HANNOVER (redu) – Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat am Dienstag eine interdisziplinäre Expertengruppe zur Online-Prävention für Kinder und Jugendliche eingerichtet. Ziel ist es, Radikalisierungstendenzen sowie weitere Gefährdungen im digitalen Raum frühzeitig zu erkennen und wirksame Schutz- und Präventionsansätze weiterzuentwickeln.
Mit der neuen Struktur reagiert das LKA auf veränderte Radikalisierungs- und Gefährdungsmuster im Netz und stärkt die Präventionsarbeit in Niedersachsen.
Radikalisierungsprozesse von Kindern und Jugendlichen verlagern sich zunehmend in digitale Räume. Soziale Netzwerke, Messenger-Dienste, Video- und Gaming-Plattformen ermöglichen einen schnellen Zugang zu extremistischen Inhalten und Akteurinnen und Akteuren, oft unbemerkt vom sozialen Umfeld. Die Online-Prävention soll hier frühzeitig ansetzen.
Digitale Gefährdungen von Kindern und Jugentlichen im Fokus
Neben extremistischen Inhalten sind Kinder und Jugendliche im Internet weiteren Risiken ausgesetzt. Dazu zählen Cybergrooming, sexualisierte Gewalt, Cybermobbing, digitale Bedrohungen sowie die Konfrontation mit Hassrede und menschenfeindlichen Inhalten. Nach Angaben des LKA können Erfahrungen mit Ausgrenzung oder digitaler Gewalt Radikalisierungsprozesse zusätzlich begünstigen.
Bündelung von Expertise in der Prävention
Die neue Expertengruppe setzt sich aus Fachkräften der Präventionsstelle Politisch Motivierte Kriminalität, der Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet, der Zentralstelle Jugendsachen, dem Bereich Cyberprävention, der Kriminologischen Forschungsstelle sowie dem Social-Media-Team des LKA zusammen. Schwerpunkte sind Analyse und Forschung, die Weiterentwicklung digitaler Präventionsangebote, Beratung sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern.
LKA-Präsident Thorsten Massinger betont, dass Kinder und Jugendliche nicht vom Internet ausgeschlossen werden sollen. Ziel sei es vielmehr, junge Menschen zu stärken und ihnen Wissen über Mechanismen von Manipulation, Hassrede und Propaganda zu vermitteln. Auch Eltern und andere Bezugspersonen sollen stärker in Präventionsansätze eingebunden werden.




