Blended Learning – Neuer Weg stellt Ausbildung im Rettungsdienst sicher

HANNOVER (PM). Das Leben ist in die Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen zurückgekehrt. Am 13. März 2020 war von einem auf den anderen Tag Schluss – leere Akademieflure, leere Schulungsräume. Der Johanniter-Akademie ging es zu Beginn der Corona-Pandemie wie vielen Bildungseinrichtungen. Was tun? Die Ausbildung von etwa Notfall- bzw. Rettungssanitätern und Pflegefachkräften musste weitergehen.

„Wir haben schnell auf ‚Blended Learning‘ umgestellt. Ein Zusammenspiel aus Unterricht in Kleingruppen und selbstgestaltetem E-Learning mit Hilfe eines eigenen Lern-Management-Systems sowie der Niedersächsischen Bildungscloud. Damit sind wir auf noch kommende Herausforderungen bestens vorbereitet“, sagt Johanniter-Akademieleiter Kersten Enke.

Johanniter-Akademieleiter Kersten Enke © Johanniter

Was ist neu? Die Teilnehmenden treffen sich mit ihren Dozenten im virtuellen Raum, in einer Videokonferenz. Nach einem Lehrerimpuls erhalten sie Lernaufgaben, die sie im Selbststudium erarbeiten. Hintergrund: Selbst erarbeitetes Wissen verankert sich oftmals besser. Während dieses Prozesses gehen die Teilnehmenden unter anderem neue Lernwege und können ihr Lerntempo weitgehend selbst bestimmen. Sie erwerben neue Recherchetechniken, erschließen neue Informationsquellen, tauchen tief in die Materie ein, lernen, sich Wissen zu erarbeiten und sind am Ende des Vorgangs Experten für ein Thema. Die Ergebnisse werden im Anschluss von den Experten der Gesamtgruppe in einer Videokonferenz vorgestellt. Für etwaige Fragen stehen die Dozenten per Videochat zur Verfügung. Die Teilnehmenden werden aus der sonst so bequemen Frontalbeschallung geholt und zum Selbstlernen motiviert.

Durch das E-Learning der Teilnehmenden sind Kapazitäten geschaffen worden, so dass Corona-konform in Kleingruppen und unter Wahrung der Hygieneregeln die Praxis trainiert werden kann. Engere und intensivere Betreuung ist zum Vorteil der Teilnehmenden und Lehrkräfte. Das sei auch bei den Kompetenzüberprüfungen spürbar, sagt Enke. E-Learning sei zwar eine erfolgreiche Komponente während des Lernprozesses und bekomme seinen Platz im Lehrplan. Die Ausbildung im Gesundheitswesen lebe allerdings durch einen „physischen“ Kontakt der Lehrkräfte zu den Schülern. Denn gerade in der medizinischen Ausbildung würden zahlreiche Kompetenzen in fachpraktischen Teilen vermittelt, so Enke. Das könne nicht durch E-Learning ersetzt werden.

Über die Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen

Die Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen, mit ihren Standorten in Hannover, Oldenburg, Göttingen und Elsfleth ist bundesweit eine der führenden Bildungseinrichtungen für Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Das Spektrum reicht von der notfallmedizinischen Basisausbildung zum Rettungssanitäter über die dreijährige Berufsausbildung zum Notfallsanitäter bis hin zur Fortbildung von Rettungsmedizinern und Führungskräften im Rettungsdienst. Als Trainingssite der AHA (American Heart Association) sowie lizensiertes Trainingszentrum für ITLS® (International Trauma Life Support) bietet die Johanniter-Akademie in Hannover auch international anerkannte Fortbildungsprogramme an. Ein weiterer Schwerpunkt ist die staatlich anerkannte Berufsfachschule für Pflege: Angeboten werden die Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau, zum Pflegehelfer / Pflegehelferin, zur Betreuungskraft nach § 53 c sowie weiter Pflegefortbildungen.

Unterschiedliche Kooperationspartner wie die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Pflege nationaler und internationaler Ausbildungsnetzwerke ermöglichen eine ideale Einbindung in Praxis und Forschung sowie einen aktuellen Erfahrungsaustausch.

Die Entwicklung und Durchführung der Bildungsangebote sind gemäß DIN EN ISO 9001:2015 und AZAV zertifiziert. Die Lehrgänge werden begleitend evaluiert und die Ausbildung ständig den neuen Entwicklungen und Erkenntnissen in der Rettungsmedizin und Pflege angepasst.

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