Selbstmedikation

Apotheker warnen: Medikamente in der Schwangerschaft

Nur nach Beratung in der Apotheke Medikamente in der Schwangerschaft anwenden.

BERLIN (redu). Medikamente in der Schwangerschaft sollten nur nach fachlicher Beratung eingenommen werden. Darauf wies die Apothekerin Dr. Miriam Ude beim Fortbildungskongress pharmacon hin.

Selbstmedikation bei leichten Beschwerden ist für Schwangere grundsätzlich möglich. Dennoch sollten sie Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Apothekenpersonal anwenden. Darauf machte Dr. Miriam Ude beim pharmacon-Kongress der Bundesapothekerkammer aufmerksam. Ude arbeitet als Apothekerin in Hessen und betonte, dass Nutzen und Risiko sorgfältig abgewogen werden müssten.

Am Beispiel von vaginalen Pilzinfektionen erklärte Ude, dass eine Behandlung in der Schwangerschaft wichtig sei, da unbehandelte Infektionen das Risiko für Frühgeburten erhöhen können. Dafür stünden in Apotheken auch rezeptfreie und für Schwangere geeignete Mittel zur Verfügung. Gleichzeitig warnte sie vor Hausmitteln und übertriebener Intimhygiene, etwa der Anwendung von Joghurt-Tampons.

Auch gegen Schwangerschaftsübelkeit könnten in vielen Fällen rezeptfreie Arzneien helfen. Bei schwerer Symptomatik, wie häufigem Erbrechen oder starkem Gewichtsverlust, sei jedoch ärztlicher Rat erforderlich.

Grenzen sieht Ude bei der Selbstmedikation immer dann, wenn unklare Beschwerden vorliegen, chronische Erkrankungen bestehen oder bei Symptomen wie Fieber, starken Schmerzen, Blutungen oder anhaltenden Beschwerden. In diesen Fällen sollten Schwangere ärztlich abgeklärt werden. Apothekenteams kämen dabei eine Lotsenfunktion zu.

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