Rettungswagen

Bevölkerungsschutz: DRK Niedersachsen fordert bessere Finanzierung

DRK-Bereitschaften fordern mehr Mittel für Ehrenamt und Ausstattung.

BAD MÜNDER (redu). Beim Landesausschuss der DRK-Bereitschaften Niedersachsen in Bad Münder forderten rund 70 Vertreterinnen und Vertreter eine bessere finanzielle Ausstattung des Bevölkerungsschutzes. Angesichts steigender Anforderungen mahnten sie politische Unterstützung an.

Am 26. und 27. April 2025 kamen etwa 70 Delegierte der ehrenamtlichen Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus ganz Niedersachsen zum jährlichen Landesausschuss im Wilhelm-Gefeller-Tagungszentrum in Bad Münder zusammen. Schwerpunkt der Tagung waren die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz.

Hans Hartmann, Präsident des DRK-Landesverbandes Niedersachsen, betonte in seiner Rede die gemeinsame Verantwortung von Hilfsorganisationen, Gesellschaft und politisch Verantwortlichen, den Bevölkerungsschutz auf hohem Niveau zu halten. Dabei kritisierte er Einsparungen im Bereich der Landesmittel, die die Handlungsfähigkeit der DRK-Kreisverbände erheblich einschränkten. Besonders die sogenannten konsumtiven Kosten – also die Kosten für Wartung, Unterbringung und Instandhaltung von Einsatzmaterial und Fahrzeugen – würden bisher fast ausschließlich von den Hilfsorganisationen getragen. Hartmann forderte hier eine spürbare Entlastung durch die Katastrophenschutzbehörden.

Auch Landesbereitschaftsleiter Holger Klünder stellte klar, dass angesichts wachsender Bedrohungslagen wie Naturkatastrophen, Pandemien oder Angriffen auf kritische Infrastrukturen eine stärkere staatliche Unterstützung zwingend notwendig sei. Ohne die rund 7.000 ehrenamtlichen Kräfte der DRK-Bereitschaften sei eine effektive Bewältigung von Katastrophenlagen nicht möglich. Deshalb müsse die Finanzierung für Ausstattung und Ausbildung der Einsatzkräfte deutlich aufgestockt werden.

Dr. Christian Kielhorn, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK), nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. In einer Podiumsdiskussion hob er die bedeutende Rolle der ehrenamtlichen Bereitschaften hervor und dankte für deren Engagement. Er bekräftigte, dass die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für die Gefahrenabwehr oberstes Ziel des NLBK sei.

Patrick Smolin vom DRK-Generalsekretariat Berlin referierte über die zivil-militärische Zusammenarbeit, insbesondere die Unterstützung durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr im Katastrophenfall. Ergänzend berichtete Dr. Uwe Lühmann, DRK-Landesbeauftragter für Katastrophenschutz, über die Arbeit der Katastrophenschutzbeauftragten in Niedersachsen.

In einem weiteren Workshop widmeten sich die Teilnehmenden der Nachwuchsförderung und Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz. Die Gewinnung junger Ehrenamtlicher wird als wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Bereitschaften gesehen.

Die Aufgaben der DRK-Bereitschaften umfassen nach einer Grundausbildung verschiedene Spezialisierungen, etwa in den Bereichen Drohnenbetrieb, Bergwacht, Wasserwacht, Rettungshundearbeit oder psychosoziale Notfallversorgung. Die Ehrenamtlichen sind bei Großveranstaltungen, Rettungseinsätzen sowie bei Naturkatastrophen im Einsatz und betreiben im Bedarfsfall Notunterkünfte für Geflüchtete oder Evakuierte.

Der DRK-Landesverband Niedersachsen unterstützt 44 Kreisverbände mit insgesamt 974 Ortsvereinen. Über 208.000 Mitglieder tragen die Arbeit des Verbandes, rund 20.400 Menschen engagieren sich ehrenamtlich, davon etwa 7.000 in den Bereitschaften. Zusätzlich sind rund 5.000 Kinder und Jugendliche im Jugendrotkreuz aktiv. Das DRK ist zudem einer der größten Arbeitgeber im Sozial- und Gesundheitswesen in Niedersachsen mit etwa 27.000 hauptamtlichen Beschäftigten.

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