Bund und Länder heben Priorisierung für Astrazeneca auf
BERLIN (red). Der Impfstoff Astrazeneca wird bundesweit für alle Impfwilligen freigegeben. Das erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag nach einer Beratung mit seinen Kollegen aus den Ländern. Durch die Freigabe kann nun der Impfstoff Astrazeneca ohne Berücksichtigung einer Priorisierung in den Arztpraxen verimpft werden.
Gleichzeitig kann der Hausarzt in Rücksprache mit dem Geimpften entscheiden, ob er den Abstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung auf einen Zeitraumes von vier bis zwölf Wochen festlegen. Zurzeit wurde der Impfabstand zwischen den Impfungen auf zwölf Wochen festgesetzt.
Gegen Astrazeneca gibt es teilweise Vorbehalte in der Bevölkerung. Hintergrund sind die Berichte über das Auftreten von Blutgerinnseln im Gehirn bei jüngeren überwiegend weiblichen Personen. Trotzdem gibt es viele Bürgerinnen und Bürger aus der jüngeren Generation, die sich gerne mit Astrazeneca impfen lassen würden, obwohl sie laut der bislang geltenden Priorisierung noch nicht dran wären.
Die Stiko (Ständige Impfkommission des RKI) hält aber die derzeit praktizierten Priorisierung weiterhin für sinnvoll und appelliere an die Ärzteschaft und die gesamten Bevölkerung, die Impfung mit diesem Impfstoff vorerst für die besonders gefährdeten Personen und Bevölkerungsgruppen vorzuhalten. Dadurch könnten schwere Verläufe und weitere Todesfälle deutlich in den Gruppen reduziert werden.