Deutscher Fahrradpreis: Region Hannover gewinnt Gold in der Kategorie „Service“
HANNOVER/HAMBURG (PM). Der Deutsche Fahrradpreis 2021 in der Kategorie „Service“ geht…. an die Region Hannover. Conrad Vinken, Leiter des Fachbereichs Verkehr, hat in Hamburg die Auszeichnung für das Projekt „Digitalisierung nutzen: GPS-Radverkehrs-daten für eine ganzheitliche Radverkehrsstrategie“ entgegengenommen. Laudator Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien Hansestadt Hamburg, lobte die dafür eingesetzte Bike Citizens App: „Mit ihrer Hilfe werden anonymisiert digitale Daten zum Fahrverhalten der Radfahrerinnen und Radfahrer erhoben, gleichzeitig werden Anreize zum Fahrradfahren geschaffen, indem Radfahrende belohnt werden. Am Ende profitieren alle: Mit den erhobenen Daten können Radwege anhand ihrer tatsächlichen Nutzung leichter geplant, verbunden und verbessert werden.“
Der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz, freute sich über die Ehrung: „Der Deutsche Fahrradpreis ist eine Anerkennung für unsere Anstrengungen, den Radverkehr in der Region Hannover mit digitaler Hilfe effizienter zu planen und auszubauen. Die Nutzerinnen und Nutzer der App zeigen uns, welche Routen sie bevorzugt befahren oder auch meiden. Entsprechend können wir die uns zur Verfügung stehen Mittel zielgerichtet für den Ausbau der Infrastruktur einsetzen.“ Über zehn Millionen Euro investiert die Region Hannover allein in diesem Jahr für den Ausbau des interkommunalen Vorrangnetzes für den Alltagsradverkehr – auch dank beträchtlicher Fördermittel des Bundes.
Insgesamt wurden bislang mit dem App-Projekt seit April 2019 gut 255.000 Radfahrten mit mehr als 1,7 Mio. geradelten Kilometern bereitgestellt. Alle Streckendaten fließen anonymisiert in die Radverkehrsanalyse und -planung der Region Hannover ein. Conrad Vinken erläutert: „Die GPS-Radverkehrsdaten von Bike Citizens werden zudem anhand der Daten der in der Region an zentralen Punkten installierten Zählstellen hochgerechnet. Zusätzlich liefert das GPS-Datenanalysetool der App wertvolle Einblicke in das Radverkehrsverhalten wie Wartezeiten an Kreuzungen oder gefahrene Geschwindigkeiten.“
Projektleiterin Sina Wenning vom Fachbereich Verkehr erläutert: „Mit den erfassten GPS-Radverkehrsdaten sind uns Quelle und Ziel jeder einzelnen Fahrt bekannt, und wir sind so in der Lage ein Radverkehrsabbild – eine sogenannte Heatmap – für die gesamte Region Hannover zu erstellen.“ Dafür kooperiert die Region Hannover mit dem Webtechnologie-Unternehmen Bike Citizens, die für interessierte Nutzerinnen und Nutzer in der Region Hannover ihre App kostenlos bereit stellt. Und: Teilnehmende können vom 17.Mai bis 22. September 2021 wieder Bonus-Punkte sammeln und sie bei Partner-Unternehmen gegen kleine Sachleistungen eintauschen oder auch für gemeinnützige Zwecke spenden.
Aktuelles Vorhaben für mehr Radverkehr: das „Stadtexperiment“ von Region Hannover, Landeshauptstadt, Laatzen und Landesbehörde. Ab Montag, 03. Mai 2021, werden auf Laatzener Stadtgebiet Markierungen für die erste interkommunale Veloroute aufgebracht. Sie wird ab Sommer für zunächst ein Jahr die Nachbarstädte mit separaten Fahrradspuren auf der Hildesheimer Straße verbinden.
Oberbürgermeister Belit Onay gratuliert der Region zu diesem Gewinn: „Herzlichen Glückwünsch an die Kolleg*innen der Region Hannover zu dieser besonderen Auszeichnung! Ich bin davon überzeugt, dass die im Rahmen des Projektes genutzte Fahrrad-App hilft, den Radverkehr in der Region, aber auch in der Landeshauptstadt Hannover, voranzubringen und so einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leistet. Wir als Stadt freuen uns, den Radverkehr gemeinsam mit der Region Hannover weiter auszubauen und durch zielgerichtete Maßnahmen die Bedingungen für Radfahrer*innen in und um Hannover stetig zu verbessern. Die App bietet eine sehr gute Grundlage für wichtige übergreifende Projekte wie die geplanten Radschnellwege oder die (interkommunalen) Velorouten“.
Der Deutsche Fahrradpreis ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) und wird jährlich in den Kategorien Service, Infrastruktur und Kommunikation verliehen.