DWD eröffnet KI-Zentrum für Wetter- und Klimaforschung
Deutscher Wetterdienst bündelt KI-Kompetenzen in neuem Innovationszentrum in Offenbach.
OFFENBACH (redu). Mit dem neuen KI-Zentrum in Offenbach stärkt der Deutsche Wetterdienst seine Forschungsaktivitäten im Bereich künstlicher Intelligenz. Ziel ist die systematische Integration von KI in Wetter- und Klimaanwendungen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am 6. August 2025 offiziell sein neues KI-Zentrum in Offenbach eröffnet. Es soll als Plattform für KI-Projekte dienen und die Zusammenarbeit mit externen Partnern fördern. Neben der Entwicklung technischer Systeme unterstützt das Zentrum die strategische Ausrichtung des KI-Einsatzes im gesamten DWD.
Ein zentraler Bestandteil des Zentrums ist der sogenannte Methoden-Werkzeugkasten FRAIM (Framework for Artificial Intelligence in Meteorology), der eine modulare Architektur für verschiedene Anwendungsbereiche bietet. Ergänzt wird FRAIM durch das sprachbasierte System DAWID. Dieses ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern einen intuitiven Zugang zu KI-Anwendungen über große Sprachmodelle.
Im Bereich der datengetriebenen Modellierung testet der DWD derzeit intern den KI-Prototyp AICON. Zusätzlich wird das Verfahren AI-VAR für KI-gestützte Datenassimilation eingesetzt. Diese Entwicklungen basieren auf Kooperationen mit anderen Wetterdiensten und dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW).
Die Konzeption des KI-Zentrums begann im Frühjahr 2024. Bis zur Gründung im April 2025 wurden 15 Anwendungsfälle aus allen Bereichen des DWD identifiziert. Diese dienen nun als Grundlage für die operative Arbeit der Einrichtung. Eine KI-Steuerungsgruppe begleitet die inhaltliche und strategische Umsetzung.
Neben der technischen Entwicklung legt das Zentrum besonderen Wert auf die Qualifizierung der Mitarbeitenden. Schulungen und Austauschformate gehören zum festen Angebot. Ein sechstägiger Intensivkurs mit Übungen wurde bereits durchgeführt und ist öffentlich über GitHub zugänglich.
Der DWD unterstreicht sein internationales Engagement durch die Leitung des europäischen KI-Programms E-AI von EUMETNET. Beim E-AI Summer Workshop in Offenbach diskutierten 160 Fachleute aus 26 Ländern über Produkte und Dienste rund um KI in der Meteorologie.




