Daniela Behrens

Ermittlungsbehörden zerschlagen Netzwerk mutmaßlicher Pädokrimineller

Erfolgreiche Ermittlungen: Sieben Verdächtige festgenommen, Plattform offline

HANNOVER (redu). Ein länderübergreifender Schlag der Polizeidirektion Hannover und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg führte zur Festnahme von sieben Verdächtigen in einem mutmaßlichen Pädokriminellen-Netzwerk. Eine missbräuchlich genutzte Online-Plattform wurde abgeschaltet.

Die Polizei Hannover und die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg haben ein mutmaßliches pädokriminelles Netzwerk aufgedeckt und erfolgreich zerschlagen. Im Rahmen der Ermittlungen wurden gegen sieben Beschuldigte Haftbefehle erlassen. Sie befinden sich derzeit in verschiedenen Justizvollzugsanstalten. Zudem wurde eine Online-Plattform, die unter dem Vorwand der musikalischen Talentförderung als Kontaktplattform für Pädophile genutzt wurde, vom Netz genommen.

Dieser Ermittlungserfolg geht auf die enge Zusammenarbeit der Behörden zurück. Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, lobte die Kooperation der Sicherheitsbehörden über Ländergrenzen hinweg: „Durch die hervorragende Arbeit konnten weitere Täter aus der Anonymität des Internets geholt werden, und weiterer Missbrauch konnte verhindert werden“, erklärte sie.

Behrens hob auch die Rolle der Künstlichen Intelligenz bei der Bekämpfung dieser Straftaten hervor. Seit Anfang 2024 setzt das Landeskriminalamt Niedersachsen eine KI-Software zur schnelleren Erkennung von Missbrauchsmaterial ein. Diese trägt wesentlich dazu bei, die Täter schneller zu identifizieren und die Belastung der Ermittler zu verringern.

Gleichzeitig forderte Behrens eine umfassendere Speicherung von IP-Adressen, um den Kampf gegen solche Straftaten noch effektiver zu gestalten. Sie kritisierte das „Quick-Freeze-Verfahren“ als unzureichend und sprach sich für eine allgemeine Speicherpflicht aus. Nur so könnten auch Fälle aufgedeckt werden, bei denen bisher noch kein Verdächtiger identifiziert wurde. Der Europäische Gerichtshof habe die Möglichkeit einer solchen Speicherung bereits als zulässig erklärt.

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft teilte hierzu folgenden Sachverhalt mit:

Der Polizeidirektion Hannover und dem Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ist ein weiterer Erfolg im Kampf gegen Pädokriminalität gelungen. Im Zuge der Ermittlungen wurden gegen sieben Beschuldigte Haftbefehle erlassen, die sich nun in Untersuchungshaft befinden. Zudem wurde eine Online-Plattform, die der Kontaktaufnahme zwischen Pädophilen und Minderjährigen diente, vom Netz genommen. Umfangreiche Beweismittel, darunter über 600 Datenträger, wurden beschlagnahmt.

Die Ermittlungen gehen auf ein seit Dezember 2023 geführtes Verfahren der Polizei Hannover zurück, das bereits im April zur Festnahme von 19 Verdächtigen führte. Weitere Untersuchungen brachten neue Verdächtige ans Licht, die mutmaßlich ein Netzwerk von Pädokriminellen bildeten. Drei der Tatverdächtigen lebten gemeinsam in Südhessen und betrieben eine Online-Plattform, über die pädosexuelle Kontakte vermittelt wurden.

Bei den Durchsuchungen wurden unter anderem illegale Sexpuppen in Kindergestalt sowie missbrauchsrelevante Gegenstände gefunden. Ein zwölfjähriger Junge, der in der Wohnung eines Beschuldigten aufgefunden wurde, wurde in die Obhut seiner Eltern übergeben. Mehrere Tatverdächtige haben bereits Teilgeständnisse abgelegt.

Die Ermittlungen dauern an, insbesondere um weitere Täter und Opfer zu identifizieren. Die Abschaltung der Plattform und die Zerschlagung des Netzwerks stellen laut den Behörden einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen Pädokriminalität dar.

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