Ernteprojekt „GELBES BAND“ des ZEHN geht in die 3. Runde
OLDENBURG (PM). Ab sofort heißt es wieder: Obstbäume gesucht und Obst retten! Ob im privaten Garten oder auf der Streuobstwiese im Ort – eigene Obstbäume können beim ZEHN registriert und mit einem Gelben Band gekennzeichnet werden. Ein Gelbes Band am Stamm signalisiert: Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren war das Ernteprojekt ein voller Erfolg. Das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) koordiniert die Aktion nun bereits zum dritten Mal. Ab dem 15. Juni ist ganz Niedersachsen wieder aktiv gegen Lebensmittelverschwendung und rettet Obst vor dem Verderb.
Die Idee ist simpel: Immer wieder bleibt Obst ungenutzt unter Bäumen liegen oder Beeren an Sträuchern hängen. Manchen Privatpersonen wächst die Obsternte in puncto Zeit und Menge über den Kopf oder aber die Streuobstwiese im Ort wird nicht aufgesucht und abgeerntet. Mit einem Gelben Band wird hier Abhilfe geschaffen. Eigene Obstbäume können beim ZEHN registriert und in eine Landkarte eingetragen werden. Schon bekommen Obstbaumeigentümer*innen Gelbe Bänder und Informationsmaterialien vom ZEHN kostenfrei zugeschickt. Nun eine Schleife an den Baumstamm binden und schon ist klar: Hier dürfen alle ohne Rücksprache für den eigenen Bedarf Obst ernten. Ziel des Ernteprojekts ist es, gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen und Menschen für dieses Problem zu sensibilisieren. Denn: Lebensmittel sind zu wertvoll, um ungenutzt zu bleiben oder sogar im Müll zu landen. Wer selbst in die Obsternte einsteigt, erfährt viel über Lebensmittel. Wie wachsen sie, wann sind sie reif und wie kann ich sie gut lagern und schließlich zubereiten. Und auch ein Apfel mit einer kleinen Delle ist wertzuschätzen und macht sich als Saft, im Kuchen oder als Mus gut.
„Das Ernteprojekt hat sich in Niedersachsen bereits etabliert. Waren es im Jahr 2020 noch 1800 Gelbe Bänder an 70 Standorten, so konnten wir 2021 bereits 3300 Bänder an über 170 Standorte verteilen“, freut sich Maren Meyer, die das Projekt im ZEHN koordiniert. Auch Informationsmaterialien wurden begleitend zum Projekt gut angenommen, um thematisch einzusteigen. Auch in diesem Jahr können Saisonkalender, Fakten-Checks zu ausgewählten Themen und Rezeptkarten kostenlos bei der Registrierung bestellt werden.
„Besonders gefreut hat uns, dass sich im vergangenen Jahr viele Kommunen und Städte bei uns gemeldet haben. Sie haben eine große Vorbildfunktion und können mit Aufrufen, Aufmerksamkeit und Aktionstagen das Thema der Lebensmittelverschwendung ihren Bürgerinnen und Bürgern näherbringen“, so Maren Meyer. Um diese Aktionen zu unterstützen, plant das ZEHN das Ernteprojekt in diesem Jahr zu erweitern. Zum einen wird ein Aktionspaket für Kitas erarbeitet, um bei einem Ausflug auf die Streuobstwiese alles rund um den Apfel zu lernen. Zum anderen folgen Tools, mit dem die vor Ort gerettete Menge an Obst gemessen werden kann. Wie wird das geerntete Obst weiter genutzt? „Wir wollen es wissen! Wie viel und wie retten die Niedersächsinnen und Niedersachsen Obst tatsächlich? Dafür braucht es aber zunächst einmal ein großes Angebot von der Küste bis zum Harz“, so der Aufruf des ZEHN an alle interessierten Eigentümer*innen von Obstbäumen. Alle Informationen zum Ernteprojekt sowie ein Online-Teilnahmebogen zur Registrierung gibt es auf www.zehn-niedersachsen.de/gelbesband.
Hintergrund: Neben dem Schwerpunkt Lebensmittelwertschätzung setzt sich das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen auch für die Themen Ernährung, Hauswirtschaft und Alltagskompetenz ein. Im Jahr 2020 hat das ZEHN das Projekt „Gelbes Band“, das erstmals im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg durchgeführt wurde, nach Niedersachsen geholt. Mehr Infos zum Gelben Band gibt es unter www.zehn-niedersachsen.de/gelbesband.
Auch in der Landeshauptstadt bereitet man die Bäume vor
HANNOVER (PM). Rund 200 im öffentlichen Raum stehende städtische Obstbäume erhalten derzeit jeweils ein gelbes Band. Diese Markierung bedeutet, dass das Obst dieser Bäume gepflückt werden darf. Damit nimmt der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover, wie in den vergangenen beiden Jahren, auch 2022 an dem niedersachsenweiten Ernteprojekt „Gelbes Band“ vom Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) teil. Ziel der Aktion ist es, auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen.
Die zuständigen Gärtner*innen des Bereichs Öffentliche Grünflächen werden voraussichtlich bis Ende der ersten Augustwoche die Markierung der Bäume beenden. Gekennzeichnet werden etwa diverse Apfelsorten, Birnen, Pflaumen, Kirschen oder Mirabellen. Die Bäume stehen unter anderem im Willy-Spahn-Park in Ahlem, im Hinüberschen Garten in Marienwerder und im Hermann-Löns-Park im Stadtteil Kleefeld. Eine detaillierte Standortkarte mit allen markierten Bäumen ist auf der Internetseite von ZEHN unter www.zehn-niedersachsen.de/gelbesband hinterlegt. Im Herbst 2022 werden die Bänder, die aus reißfestem Papier bestehen, von den Mitarbeiter*innen der Grünflächenbetriebe wieder entfernt.
Beim Ernten sollten die Pflücker*innen so vorsichtig vorgehen, dass die Äste nicht beschädigt werden. Zudem ist die Menge auf den Eigenverbrauch begrenzt.