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Deutschland Hitzewelle Temperaturen über 30 Grad

Erste Hitzewelle des Jahres: Hannover rüstet sich gegen hohe Temperaturen

27. Juni 2024/in Region Hannover

Klimawandel bringt vermehrt heiße Tage, Region Hannover informiert über Schutzmaßnahmen und langfristige Strategien

REGION HANNOVER (redu). Der Deutsche Wetterdienst hat am Mittwoch die erste Hitzewarnung des Jahres für die Region Hannover herausgegeben. Mit Blick auf den bevorstehenden Sommer ruft die Regionsverwaltung die Bevölkerung zu Vorsichtsmaßnahmen auf, um die Gesundheit während der heißen Tage zu schützen.

Am gestrigen Mittwoch gab der Deutsche Wetterdienst die erste Hitzewarnung des Jahres für die Region Hannover heraus. Angesichts der kommenden Sommerwochen rät die Regionsverwaltung den Einwohnern von Hannover und den umliegenden Kommunen zur Vorsicht, um ihre Gesundheit an heißen Tagen zu schützen.

Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover, betonte: „Länger andauernde Hitzeperioden sind infolge des Klimawandels keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Sie werden Prognosen zufolge häufiger auftreten. Die Zahl der Sommertage mit über 25 Grad und der heißen Tage mit über 30 Grad hat bereits zugenommen, ebenso die Häufigkeit von Tropennächten, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen.“

Hitze als Gesundheitsgefahr

Hitze belastet nicht nur die Umwelt, sondern stellt auch eine erhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Christine Karasch, Gesundheitsdezernentin der Region Hannover, erläuterte: „Hitze belastet das Herz-Kreislauf-System und begünstigt Herzinfarkte und Schlaganfälle. Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung führen zu erhöhter Luftschadstoffbelastung und bodennahem Ozon, was Atemwegsbeschwerden verstärkt. Zudem fördern höhere Durchschnittstemperaturen die Verbreitung von Krankheitserregern.“

Das Umweltbundesamt rechnet in den kommenden 25 Jahren mit über 5.000 zusätzlichen Sterbefällen pro Jahr durch Hitze. Das Gesundheitsamt hat bereits Pflege- und Seniorenheime, Arztpraxen, Apotheken und weitere relevante Einrichtungen über die Warnmeldung informiert, um gefährdete Personengruppen zu schützen.

Empfehlungen des Regionspräsident

Regionspräsident Steffen Krach rät insbesondere älteren Menschen, Kranken, Eltern und anderen gefährdeten Gruppen, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. „Meiden Sie die Mittagshitze, trinken Sie ausreichend Wasser und verlegen Sie körperliche Aktivitäten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Achten Sie auf sich und helfen Sie anderen, die Unterstützung benötigen.“ Weitere Gesundheitstipps bietet die Region im Faltblatt „Große Hitze! – Was tun?“ sowie online auf www.hannover.de/hitze.

Maßnahmen der Region Hannover

Zur Vorbereitung auf die Auswirkungen des Klimawandels hat die Regionsverwaltung das Klimaanpassungskonzept (KLAK) entwickelt. Eine zentrale Maßnahme darin ist ein „Leitfaden zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen“ für die Kommunen. Diese Pläne bündeln Informationen für die Öffentlichkeit, gesundheits- und sozialpolitische Erfordernisse sowie planerische und städtebauliche Ansätze.

Ein besonderer Fokus liegt auf den dicht bebauten und versiegelten städtischen Bereichen wie in Hannover, Garbsen, Laatzen, Langenhagen und Barsinghausen. Diese Gebiete sind durch Hitze besonders belastet, insbesondere nachts. Jens Palandt erklärte: „Wir analysieren, wo die Wärmebelastungen besonders hoch sind und wie durch bauliche Maßnahmen kühlende Luftströmungen gefördert werden können.“ Zu den langfristigen Anpassungsstrategien gehören auch die Förderung von mehr Grünflächen zur Abkühlung von Straßen, Fassaden und Hausdächern.

Steigende Jahresmitteltemperaturen

Die Jahresmitteltemperaturen in der Region Hannover liegen heute bereits rund 1 Grad über den Mittelwerten der 1950er bis 70er Jahre. Langfristig könnten sie um über 3 Grad steigen, was Hannover die heutige Jahresmitteltemperatur von Venedig bringen würde. Dies könnte jedoch nicht nur positive Effekte haben: Höhere Temperaturen und wärmere Gewässer führen beispielsweise zu mehr Blaualgen in Badeseen, was gesundheitliche Gefahren für Badende und sterbende Fische zur Folge hat.

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