Feierliche Übergabe der sanierten Stallungen der Polizeidirektion Hannover
HANNOVER (ots). Nach einer einjährigen Umbauphase ist am heutigen Montag, 06.09.2021, die sanierte Unterkunft des Reiterzuges der Polizeidirektion Hannover feierlich übergeben worden. Nicht nur die Angehörigen des Reiterzuges, sondern auch der Polizeipräsident Volker Kluwe sowie die eingeladenen Gäste – darunter der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport Boris Pistorius und der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers – waren von dem Ergebnis begeistert.
In den vergangenen zwölf Monaten wurden zahlreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten in den vor 1900 erbauten, denkmalgeschützten Stallungen des ehemaligen Infanterie- und Artillerieregiments Hannover umgesetzt. In der Planungsphase wurden federführend durch das Staatliche Baumanagement Hannover die nötigen und gewünschten Änderungen gesammelt und koordiniert, um am Ende eine moderne und funktionelle Liegenschaft für Tier und Mensch zu bekommen. Daran beteiligt waren ein hannoversches Architekturbüro und die Verantwortlichen des Reiterzuges. „Die gelungene Sanierung zeigt erneut, wie vielseitig unser Staatliches Baumanagement aufgestellt ist. Ich freue mich, heute der Polizei in Hannover ein weiteres saniertes Gebäude übergeben zu können. Niedersachsen plant auch in den nächsten Jahren ein immenses Bauvolumen umzusetzen. Wir werden die Bauunterhaltungsmaßnahmen weiter forcieren und zugleich dem Ziel solider Staatsfinanzen und den Kriterien der Schuldenbremse gerecht werden. Damit sichern wir unsere Anlagen und schaffen zugleich für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Arbeitsbedingungen“ erklärt der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers. Für ihn habe insbesondere die energetische Sanierung der Landesliegenschaften einen hohen Stellenwert. Das Staatliche Baumanagement Niedersachsen bleibe ein verlässlicher Partner für seine Auftragnehmer im Handwerk und der Bauwirtschaft sowie für die Nutzer.
Bei den Umbau- und Sanierungsarbeiten wurde besonderes Augenmerk auf die Gewährleistung des Tierwohls gelegt. So wurden die Pferdeboxen von 12 Quadratmeter auf 16 Quadratmeter pro Box vergrößert und für eine ordentliche Belüftung dieser gesorgt. An einem extra geschaffenen Stellplatz wurde ein Pferdesolarium installiert, welches das Trocknen der Tiere ermöglicht und schonend gestaltet. Auch der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport Boris Pistorius ist von der Sanierung überzeugt. „Der Reiterzug der Polizeidirektion Hannover kehrt damit an ihre umfassend modernisierte Unterkunft am Welfenplatz in Hannover zurück. Für die Polizeipferde stehen jetzt größere und besser belüftete Stallungen zur Verfügung. Wir erfüllen damit alle tierschutzrechtlichen Standards, das ist auch unser Selbstverständnis im Umgang mit diesen außergewöhnlichen Tieren. Künftig werden die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten wieder ohne lange Anfahrtswege in der Stadt Streife reiten können. Sie sind ein wichtiger und präsenter Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger und tragen maßgeblich zu einem positiven Bild der Polizei Niedersachsen in der Bevölkerung bei. Die Sanierung ist auch ein klares Bekenntnis zum Reiterzug und dem ‚Einsatzmittel Pferd‘ – sie gehören zur Polizei wie das Pferd in unser Landeswappen“, erläutert Pistorius.
Damit die Bauarbeiten effizient bewältigt werden konnten, ohne dabei den Dienstalltag des Reiterzuges zu beeinträchtigen, zogen Ross und Reiter am 01.09.2020 vom Welfenplatz in das Niedersächsische Landgestüt Celle. Dort fanden nicht nur die Dienstpferde eine angenehme Unterkunft, das Landgestüt bot auch Räumlichkeiten für die Beschäftigten und Platz zum Training mit den Tieren. „Es war eine wertvolle und bereichernde Zeit für uns. Ein tolles Miteinander prägte die gemeinsame Zeit und ich persönlich genoss es, dass richtig viel Leben auf dem Hof war“, beschreibt der Landstallmeister Dr. Axel Brockmann die Zeit während des Aufenthalts der Reiterzug im Landgestüt.
Bereits seit dem 01. Mai 1815 versahen hannoversche Polizisten ihren Dienst vom Rücken eines Pferdes aus. Damals noch unter der Bezeichnung als Landdragoner der Gendarmerie des Königreichs Hannover. Erstmalig war ein Reiterzug als berittene Polizei der Schutzpolizei ab dem 01. Juli 1920 in der historischen Kaserne Am Welfenplatz untergebracht. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Pferde und ihre Reiter zum Militär versetzt und versahen ihren Dienst nicht weiter in Hannover. Im Jahr 1946 fanden nach Anordnung des britischen Militärs wieder die Ausbildung und der Aufbau berittener Polizeieinheiten am heutigen Standort statt. Ein besonderes Ereignis war die Abholung der jungen Pferde auf dem Hainhölzer Bahnhof und die anschließende Zuführung an der Hand in die Stallungen Am Welfenplatz.
Nachdem die formelle Übergabe des Gebäudes bereits am 24.08.2021 erfolgte, begann am 01.09.2021, genau ein Jahr nach dem Auszug, die Rückkehr der 32 Dienstpferde und 46 Beschäftigten in die sanierte Liegenschaft. Zu diesem Anlass waren am heutigen Montag Gäste und an den Umbaumaßnahmen Beteiligte geladen und besichtigten nicht nur die modernisierten Gebäude, sondern sahen auch dem Reiterzug bei dem feierlichen Einritt auf das Gelände zu. „Ich freue mich, dass der Reiterzug an seinen tradierten Standort, der seit nun mehr hundert Jahren von der Reiterpolizei genutzt wird, zurückgekehrt ist. Zum einen freue ich mich für die Tiere, weil für ihr Wohl viel geschaffen wurde, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen ich weiß, dass sie trotz der herausragenden Gastfreundschaft im Landgestüt Celle, für die ich mich ausdrücklich bei Herrn Dr. Brockmann bedanke, doch Heimweh nach ‚ihrem Zuhause im Herzen in der Landeshauptstadt‘ hatten. Der Reiterzug gehört zu Hannover und kann nun wieder durch kurze Wege die Einsatz- und Interventionsfähigkeit der Polizei Hannover effizienter unterstützen“, erklärt der Präsident der Polizeidirektion Hannover, Volker Kluwe, abschließend.
Die Polizeidirektion Hannover dankt allen, die an der Planung und Umsetzung beteiligt waren und wünscht dem Reiterzug einen angenehmen Dienst in der erneuerten Unterkunft.