Fünf-Zentner-Bombe in Hannover erfolgreich entschärft

Über 700 Einsatzkräfte bei Evakuierung und Entschärfung beteiligt – 9.000 Menschen müssen Wohnungen verlassen

HANNOVER (redu). In Hannover-Groß-Buchholz wurde am Samstag eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft. Die aufwendige Kampfmittelbeseitigung erforderte eine Evakuierung von rund 9.000 Menschen sowie den Einsatz von über 700 Rettungs- und Sicherheitskräften.

Im Zuge der Vorbereitungen für den Neubau auf dem Gelände der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) einen Verdachtspunkt entdeckt. Bereits zuvor war ein erster Verdachtspunkt im Rahmen von Grundwasserabsenkungen und technischen Sondierungen ausgeschlossen worden. Die genaue Erkundung des zweiten Punktes bestätigte schließlich den Fund einer amerikanischen Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.

Für die sichere Entschärfung der Bombe war ein umfangreicher Sicherheitsbereich mit einem Radius von 1.000 Metern notwendig. Ab 8:00 Uhr begann die Evakuierung von etwa 9.000 Anwohnerinnen und Anwohnern aus den betroffenen Stadtteilen Groß-Buchholz, Heideviertel und Kleefeld. Besonders organisiert verlief die Betreuung von 216 Evakuierten in der Integrierten Gesamtschule Roderbruch. Pflegebedürftige und gesundheitlich eingeschränkte Personen – insgesamt 209 – wurden in der Grundschule Lüneburger Damm versorgt.

Um 11:58 Uhr meldeten die Einsatzkräfte, dass der Evakuierungsbereich vollständig geräumt sei. Kurz darauf begannen die Experten des KBD mit ihrer Arbeit. Beide Zünder der Bombe konnten entfernt werden, wobei die Zünder vor Ort kontrolliert gesprengt wurden. Die Maßnahmen verliefen reibungslos, sodass der Sperrbereich um 14:21 Uhr aufgehoben werden konnte. Betroffene Bewohner konnten anschließend in ihre Wohnungen zurückkehren.

Lob und Dank für die Einsatzkräfte und Bevölkerung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Maßnahme zeigten sich sowohl Dr. Axel von der Ohe, Feuerwehrdezernent der Stadt Hannover, als auch Feuerwehrleiter Christoph Bahlmann zufrieden mit dem Einsatzverlauf. Beide betonten die professionelle Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, dem KBD sowie den Mitarbeitenden der MHH. Besonders hervorgehoben wurde auch das Verständnis und die Geduld der evakuierten Bevölkerung, die maßgeblich zum Erfolg der Mission beigetragen habe.

Dr. Axel von der Ohe erklärte: „Mein Dank gilt allen beteiligten ehrenamtlichen und hauptberuflichen Einsatzkräften sowie den Mitarbeitenden der MHH, die die Maßnahme äußerst professionell vorbereitet und umgesetzt haben.“ Christoph Bahlmann ergänzte: „Diese Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme war insbesondere wegen der besonderen Belange der MHH eine Herausforderung in der Einsatzplanung. Allen Beteiligten danke ich für ihren großartigen Einsatz.“

Koordinierter Großeinsatz über acht Stunden

Von Beginn der Maßnahme bis zum Abschluss waren insgesamt 764 Einsatzkräfte beteiligt. Dazu gehörten die Feuerwehr Hannover, der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen, Polizei und mehrere Hilfsorganisationen. Ein Bürgertelefon stand seit Montag, dem 25. November 2024, für Fragen zur Verfügung und wurde allein am Samstag 230-mal kontaktiert. Insgesamt wurden seit Beginn der Maßnahmen 628 Anrufe registriert.

Die Entschärfung selbst verlief planmäßig und unter strenger Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einsatzorganisationen ermöglichte eine effiziente Koordination des Großeinsatzes, der nach etwa acht Stunden erfolgreich beendet wurde.

  • Lagebesprechung in der Einsatzleitung an der IGS Roderbruch © Carl-Markus Müller

Impressionen der Pressetour durchs Evakuierungsgebiet

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