Orange Day: Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Von häuslicher Gewalt bis Catcalling – der Orange Day macht auf Missstände aufmerksam
HANNOVER (redu). Am 25. November erinnert der internationale „Orange Day“ an die anhaltende Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Die Kampagne „Orange The World“ ruft weltweit zur Solidarität und zu Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt auf. Städte, Organisationen und Einzelpersonen setzen mit der Farbe Orange ein Zeichen gegen Übergriffe, Unterdrückung und Diskriminierung. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ist erneut Schirmfrau der Aktion, die bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember andauert.
Erschreckende Zahlen belegen das Ausmaß der Gewalt
Jeden Tag werden in Deutschland mehr als 140 Frauen und Mädchen Opfer einer Sexualstraftat. Nahezu täglich stirbt eine Frau oder ein Mädchen durch ein Tötungsdelikt. Gewalt an Frauen und Mädchen zeigt sich in vielfältigen Formen: von häuslicher Gewalt und Stalking über sexuelle Übergriffe bis hin zu Menschenhandel und Genitalverstümmelung. Auch verbale Herabwürdigungen, wie sogenanntes Catcalling, zählen zu den Erscheinungsformen.
Häusliche Gewalt: Bedrohung im eigenen Zuhause
Besonders häufig tritt Gewalt in Partnerschaften oder im familiären Umfeld auf. Das Zuhause, eigentlich ein Ort der Geborgenheit, wird für Betroffene oft zum Schauplatz von Angst und Gewalt. Warnsignale wie das Zurückziehen aus dem sozialen Umfeld oder Kontrollverhalten seitens des Täters können Hinweise auf eine gefährliche Situation sein. Kinder, die in solchen Umfeldern aufwachsen, zeigen oft auffälliges Verhalten, das auf innerfamiliäre Konflikte hinweist.
Das soziale Umfeld spielt eine entscheidende Rolle, um frühzeitig Hilfe zu leisten. Hier setzt die Kampagne „HerzSchlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird“ des Landeskriminalamtes Niedersachsen an. Sie bietet konkrete Tipps für Angehörige, Freunde und Nachbarn, wie Betroffenen geholfen werden kann.
So können Sie helfen
Das LKA empfiehlt:
- Sprechen Sie Betroffene behutsam an und zeigen Sie Hilfsbereitschaft.
- Ermutigen Sie zum Gespräch, aber bauen Sie keinen Druck auf.
- Geben Sie konkrete Hinweise auf Hilfsangebote und begleiten Sie Betroffene, wenn möglich.
- Im Notfall oder bei akuter Gefahr: Rufen Sie die Polizei unter 110.
Hilfsangebote für Betroffene und das Umfeld
Wer selbst betroffen ist oder Betroffenen helfen möchte, findet Unterstützung:
- Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr anonym und kostenfrei unter 116 016 erreichbar. Es bietet Beratung in 18 Sprachen.
- Weitere Informationen und Adressen finden Sie auf www.hilfetelefon.de und herzschlag-kampagne.de.
Gemeinsam gegen Gewalt
Die Kampagne „Orange The World“ erinnert daran, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen nicht nur ein privates Problem ist, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung darstellt. Mit Solidarität, Information und Zivilcourage können Missstände aufgedeckt und Betroffene unterstützt werden.