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Sucheinsatz in der Nordsee

Kollision in der Deutschen Bucht

24. Oktober 2023/in Niedersachsen

Seenotretter und zahlreiche Kräfte im Einsatz – Suche wird eingestellt

BREMEN (PM/red). Am frühen Dienstagmorgen, 24. Oktober 2023, gegen 5 Uhr, ist es zu einer Schiffskollision in der Deutschen Bucht gekommen. Etwa 12 Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Insel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich der Insel Langeoog stießen die Frachtschiffe „Polesie“ und „Verity“ zusammen. Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen. 

Kollision in der Deutschen Bucht – Kollisionsort Nordsee

Der Kollisionsort liegt rund 22 km südöstlich von Helgoland © OpenStreetMap Lizenz CC-BY-SA

Das Havariekommando geht derzeit davon aus, dass die „Verity“ infolge der Kollision gesunken ist. Ein Mensch konnte aus dem Wasser gerettet werden und wird medizinisch versorgt. Mehrere weitere Menschen werden derzeit vermisst. Die Suche nach den Schiffbrüchigen läuft. Zahlreiche Schiffe sind dazu im Einsatz. Die „Polesie“ ist schwimmfähig. Sie hat 22 Menschen an Bord.

An der Suche beteiligt sind derzeit die Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE (Station Deutsche Bucht/Helgoland), BERNHARD GRUBEN (Station Hooksiel) und ANNELIESE KRAMER (Station Cuxhaven) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der Notschlepper „Nordic“, der Lotsentender „Wangerooge“, das Wasserschutzpolizeiboot „Sylt“ sowie ein SAR-Hubschrauber „Sea King“ der Deutschen Marine.

Der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE koordiniert derzeit die Suche vor Ort. Auf dem Weg zur Unfallstelle sind außerdem der Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER (DGzRS, Station Bremerhaven), die „Atair“ (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie), das Mehrzweckschiff „Mellum“ (Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung) sowie das Wasserschutzpolizeiboot „W 3“.

Das Havariekommando lässt das Seegebiet zudem vom Sensorflugzeug DO228 überfliegen, um weitere Erkenntnisse zu erhalten. Das Kreuzfahrtschiff „Iona“ ist im Seegebiet und unterstützt die Suche. An Bord der „Iona“ können auch Personen medizinisch versorgt werden; es befinden sich Ärzte an Bord. Weiteres medizinisches Personal bringt das Havariekommando per Helikopter zur Unfallstelle.

Im Seegebiet herrschen Windstärken mit sechs Beaufort bei einer See von drei Metern.

Die „Verity“ [Länge: 91 m, Breite 14 m, Flagge: Vereinigtes Königreich] war auf dem Weg von Bremen nach Immingham in Großbritannien, die „Polesie“ [Länge: 190 m, Breite 29 m, Flagge: Bahamas] fuhr von Hamburg nach La Coruña in Spanien.

Aktualisierung 12:00 laut DGzRS

Bei der Suche nach den Schiffbrüchigen des Frachters „Verity“ in der Deutschen Bucht konnten bislang zwei Menschen gerettet werden. Ein weiterer Mann konnte nur noch tot geborgen werden. Inzwischen sind sechs Seenotrettungskreuzer der DGzRS im Einsatz: HERMANN MARWEDE, BERNHARD GRUBEN, ANNELIESE KRAMER, HERMANN RUDOLF MEYER, THEO FISCHER und NIS RANDERS.

Ein Geretteter wurde bereits in ein Krankenhaus an Land gebracht. Der andere Gerettete war zunächst an Bord des Seenorettungskreuzers HERMANN MARWEDE der DGzRS; er befindet sich nun ebenfalls auf dem Weg in ein Krankenhaus.

An Bord der „Verity“ waren insgesamt sieben Menschen. Vier Schiffbrüchige werden weiterhin vermisst, die Suche nach den Vermissten dauert an. Die 22 Menschen an Bord der „Polesie“ sind nach derzeitigem Kenntnisstand unverletzt.

Der Luftraum über der Unfallstelle ist in einem Radius von zehn Seemeilen gesperrt, um die Suchoperation nicht zu behindern.

Um 20:00 Uhr gab die DGzRS eine erneute Aktualisierung heraus

Die Suche nach den vier vermissten Seeleuten südwestlich von Helgoland wird auch nach Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt.

Ab 20 Uhr sind die Seenotrettungskreuzer HAMBURG (Station Borkum), ERNST MEIER-HEDDE (Station Amrum) und HERMANN MARWEDE (Station Deutsche Bucht/Helgoland) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Suchgebiet. Darüber hinaus fahren unter anderem das Bundespolizeischiff BAD DÜBEN, das Zollboot JADE, die BÜRGERMEISTER WEICHMANN der Wasserschutzpolizei sowie der Lotsentender WANGEROOGE Suchtracks ab. Suchunterstützend werden Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräte eingesetzt.

Von der Marine sind weiterhin drei Hubschrauber vom Typ NH90 „SEA LION“ und „SEA KING“ im Sucheinsatz.

Auch die ATAIR des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie das Mehrzweckschiff MELLUM der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sind weiter zur Unterstützung in der Nähe der Unfallstelle.

Geplant ist, die Suche bis nach Mitternacht fortzusetzen. Die Wassertemperaturen, die derzeit um 12 Grad Celsius liegen, geben den Rettungskräften bis zu diesem Zeitpunkt die Chance, noch auf Überlebende zu treffen.

Der Wind weht mit etwa fünf bis sechs Windstärken, die Wellenhöhen liegen zwischen einem und zwei Metern.

Inzwischen ist zudem klar, was mit dem zweiten Schiff, der POLESIE geschehen wird: Der Frachter wird aus eigener Kraft Cuxhaven anlaufen. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind alle 22 Menschen an Bord des Schiffes unverletzt geblieben.

Laut DGzRS vom 25. Oktober 07:00 Uhr wurde die Suche nach den vermissten Seeleuten eingestellt

Die Suche nach den vier vermissten Seeleuten der gesunkenen „Verity“ südwestlich von Helgoland wurde in der Nacht zu Mittwoch eingestellt. Aufgrund der zahlreichen Einsatzmittel – Schiffe und Hubschrauber – in dem Gebiet war es möglich, das in Frage kommende Seegebiet auch in der Nacht ein weiteres Mal vollständig abzusuchen. Nachdem dies keine Ergebnisse erbracht hatte, stellten die Einsatzkräfte die Suche ein.

Die Suche an der Wasseroberfläche wird heute nicht erneut aufgenommen. Welche Maßnahmen rund um die Unfallstelle im Laufe des Tages ergriffen werden können, entscheidet das Havariekommando am Morgen.

Gegen vier Uhr am frühen Morgen legte zudem die „Polesie“ im niedersächsischen Cuxhaven an. Das Frachtschiff, das am Dienstagmorgen (24. Oktober) mit der „Verity“ kollidiert war, konnte aus eigener Kraft Cuxhaven anlaufen.

Das Wetter an der Unfallstelle hat sich im Verlauf des Abends und der Nacht leicht verschlechtert. Bei Regenschauern und sechs Windstärken liegen die Wellenhöhen zwischen zwei und drei Metern.

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