Kommt nach der Feriensaison wieder die Quarantäne anstelle der Testpflicht?
BERLIN. Derzeit müssen sich Reiserückkehrer aus ausgewiesenen Risikogebieten entweder 48 Stunden vor Einreise nach Deutschland im jeweiligen Urlaubsland auf eigene Kosten oder innerhalb von 72 Stunden nach der Wiedereinreise kostenlos testen lassen. Bis zu einem negativen Testergebnis müssen sich Rückreisende in häuslicher Quarantäne aufhalten und diese selbstständig auch beim zuständigen Gesundheitsamt anzeigen.
Heute teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums mit, dass durch die vielen Tests die Laborkapazitäten in Engpässe geraten. Bei einer weiteren Testauslastung müsse man auch mit Material- und Personalengpässen rechnen. Alleine in der 33. Kalenderwoche im August wurden 875.000 Tests durchgeführt. Seit Ausbruch und Beginn der Corona-Tests sind es sogar über 10.000.000 durchgeführte Probenentnahmen.
Nun wird im Bundesgesundheitsministerium überlegt, ob die Teststrategie angepasst werden muss. Anstelle eines vorgeschriebenen Corona-Tests direkt bei der Einreise, will man unter Umständen wieder auf die Quarantänepflicht bei Einreise aus einem Risikogebiet umschwenken. Die Quarantäne kann dann nur aufgehoben werden, wenn frühestens nach fünf Tagen ein negatives Testergebnis vorliegt. Für Arbeitgeber bedeutet diese Regelung bei Urlaub in Risikogebieten ein Fortfall der Lohnfortzahlung während der Quarantäne bis zum Testbescheid.
Auch die Kostenübernahme der Tests für Urlaubsreiserückkehrer, die bewusst in einem ausgewiesenen Risikogebiet ihren Urlaub verbringen, wird immer wieder heiß diskutiert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist derzeit dagegen, Reiserückkehrer zur Kasse zu bitten.