Wasserbüffel

Landschaftspflege light: Wasserbüffel grasen in Pattensen

Erster Büffelauftrieb am „Bibersee“ in Koldingen

HANNOVER (PM). Erster Einsatz für die tierischen Landschaftspfleger: Mit dem heutigen Auftrieb ist eine kleine Herde Wasserbüffel in ihr neues Sommerquartier gewechselt – das neue Biotop rund um den sogenannten Bibersee.

Die Region Hannover hat im vergangenen Jahr das Areal nördlich von Koldingen, das wegen Biberdämmen regelmäßig überflutet war, im Rahmen eines Flächentauschs erworben, um es für den Artenschutz zu erhalten. Zum Start in die warme Jahreszeit beginnt nun die Beweidung durch Büffel, die mit ihrem Fress- und Suhlverhalten die Entwicklung von Flora und Fauna im Biotop unterstützen.

„Naturschutz und Nutzungsinteressen in gemeinsamen Projekten in einen Ausgleich zu bringen, ist uns wichtig“, sagt Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt bei der Region Hannover mit Blick auf den erfolgreichen Flächentausch mit den Landwirten: „Es freut mich, dass sich das entstandene Biotop gut entwickelt, und wir mit den Wasserbüffeln eine naturnahe Möglichkeit gefunden haben, Lebensräume für Amphibien, Insekten und Vögel zu schaffen und zu erhalten.“

Den Einsatz der Büffel organisiert der Landwirt Fritz Baumgarte gemeinsam mit seiner Familie. „Wir freuen uns, dass die Tiere hier in Koldingen einen Beitrag für den Artenschutz leisten können.“ Wasserbüffel passen gut an den Bibersee, weil sie sich auf dem feuchten Terrain sehr wohlfühlen, erklärt Baumgarte während des Büffelauftriebs. „Die robusten und gutmütigen Tiere helfen mit ihrem natürlichen Verhalten maßgeblich bei der Beweidung des Nassgrünlands“, so Baumgarte weiter. „Es ist gut, dass wir die Büffel in der Region haben.“

Hintergrund: Wasserbüffel waren in Europa lange meist nur in Italien, Bulgarien oder Rumänien anzutreffen. In der Region Hannover gibt es mehrere Wasserbüffel-Projekte. Das erste startete im Jahr 2003 im Naturschutzgebiet „Meerbruchswiesen“ am Westufer des Steinhuder Meers. Hier weiden in den Frühlings- und Sommermonaten ca. 70 Tiere. Dabei leisten die „Landschaftspfleger auf vier Beinen“ nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz im Meerbruch, sondern sind auch ein beliebtes Fotomotiv für viele Tourist*innen. Wasserbüffelprojekte zum Biotop- und Landschaftsschutz in der Region Hannover werden auch in Zukunft weiter ausgebaut.

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