Niedersachsen stärkt Katastrophenschutz mit 56 Fahrzeugen
Innenministerin Behrens übergibt moderne Fahrzeuge an Katastrophenschutzeinheiten.
CELLE (redu) – Innenministerin Daniela Behrens hat am Samstag 56 neue Einsatzfahrzeuge für den Katastrophenschutz in Niedersachsen übergeben. Mit rund 15,9 Millionen Euro investiert das Land in moderne Technik, um auf Extremwetter und Krisen besser vorbereitet zu sein.
Auf dem Ausbildungs- und Trainingsgelände des Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) in Celle-Scheuen hat Innenministerin Daniela Behrens 56 neue Einsatzfahrzeuge in den Landesdienst gestellt. Vor rund 150 Gästen betonte Behrens die Bedeutung moderner Ausstattung angesichts zunehmender Extremwetterereignisse und der europäischen Sicherheitslage. „Es muss gemeinsames Ziel von Land, Kommunen und Trägern sein, den Katastrophenschutz anzupassen und zeitgemäß auszustatten“, sagte sie.
Das Land Niedersachsen hat für die Beschaffung der Fahrzeuge rund 15,9 Millionen Euro investiert. Sie sollen die kommunalen Katastrophenschutzeinheiten gezielt unterstützen. Die Ministerin informierte sich in Celle-Scheuen über die neue Ausstattung und sprach mit Vertreterinnen und Vertretern von Behörden und Einsatzkräften über Ausbildung und Einsatzvorbereitung.
Von den 56 Fahrzeugen gehören 24 zu vier sogenannten GFFF-V-Einheiten („ground forest fire fighting using vehicles“). Diese sind auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden spezialisiert und verfügen über Tanklöschfahrzeuge vom Typ „CCFM 3000“, die durch kompakte Bauweise besonders geländegängig sind. Die Fahrzeuge sind bereits in süd- und westeuropäischen Ländern etabliert und ermöglichen auch internationale Hilfeleistungen im Rahmen des EU-Katastrophenschutzmechanismus.
Jede Einheit umfasst vier Löschfahrzeuge, ein geländefähiges Führungsfahrzeug sowie einen Gerätewagen mit spezieller Ausstattung wie mobilen Wasserbehältern, Schlauchmaterial und Handwerkzeugen. Die Investition in diese Einheiten beläuft sich auf rund 8,5 Millionen Euro. Seit 2022 wurden die GFFF-V-Einheiten in den Landkreisen Celle, Gifhorn, Goslar, Göttingen, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen aufgebaut.
Bereits in der Aufstellungsphase kamen Teilkomponenten der Einheiten in Frankreich und Spanien zum Einsatz. Auch in Niedersachsen, etwa im Harz, wurden sie bereits genutzt.
Die weiteren 32 Fahrzeuge gehören acht sogenannten „Führungszügen Land“ an. Diese bestehen aus Führungs- und Kommunikationskraftwagen, Anhängern „Führung und Lage“, Mannschaftstransportwagen und Logistikfahrzeugen. Sie bilden mobile Führungsstellen, die bei großflächigen Katastrophenlagen eingesetzt werden können. Das Land investierte in diese Züge rund 7,4 Millionen Euro.
Die Fahrzeuge sind landesweit verteilt – von Göttingen bis Wilhelmshaven, vom Emsland bis ins Wendland. In Katastrophenlagen stellen die Führungszüge die Verbindung zwischen den örtlichen Behörden und dem Kompetenzzentrum Großschadenslagen im Innenministerium her. So können Informationen schneller und gezielter weitergegeben werden.
„Mit der mobilen Führungsstelle ist es uns möglich, nahezu überall unabhängig von örtlicher Infrastruktur zu arbeiten“, erklärte Behrens. Die Züge könnten niedersächsische Einsatzkräfte bei Einsätzen in anderen Bundesländern führen oder lokale Stäbe unterstützen.
Im Rahmen der Veranstaltung in Celle-Scheuen überreichte die Ministerin zudem die französische Medaille „Sécurité Intérieure“ an Jan Südmersen vom Verein @fire e.V. Er wurde für seinen Einsatz beim GFFF-V-Modul DE 1 während der Waldbrände in Frankreich 2022 geehrt.