Niedersachsen wird „Land der Schulwälder“
Über 85 Schulwälder bereits angelegt – neue Kooperation beschlossen.
HANNOVER/WENDEBURG (redu) Mit einer gemeinsamen Erklärung haben Politik, Verwaltung und Kommunen die Fortführung des Projekts „Schulwälder gegen den Klimawandel“ besiegelt. Die Unterzeichnung erfolgte am 7. November 2025 im Schulwald Wendeburg im Landkreis Peine.
Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung haben am Freitag, 7. November 2025, Partner aus Politik und Verwaltung die Fortsetzung des Projekts „Schulwälder gegen den Klimawandel“ beschlossen. Anlass war eine Pflanzaktion im Schulwald Wendeburg im Landkreis Peine, zu der rund 100 Schülerinnen und Schüler mehrerer Schulen gekommen waren.
An dem Treffen nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung Zukunft Wald, der Niedersächsischen Landesforsten, der Ministerien für Landwirtschaft, Umwelt und Kultur sowie die kommunalen Spitzenverbände teil. Ziel der Vereinbarung ist es, das erfolgreiche Konzept weiterzuführen und neue Schulwälder im ganzen Land anzulegen.
Die Idee: Schulen pflanzen auf bereitgestellten Flächen eigene Wälder, die langfristig als „grüne Klassenzimmer“ genutzt werden. Eigentümerinnen und Eigentümer stellen Flächen zur Verfügung, während die Stiftung und die beteiligten Ministerien die fachliche und finanzielle Unterstützung sichern.
Miriam Staudte, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, betonte: „Die Verbindung von Wald und Bildung liegt mir besonders am Herzen. Das Projekt zeigt, wie Umweltbildung praxisnah gelingt – wenn junge Menschen den Wald erleben, wächst ihr Bewusstsein für Nachhaltigkeit.“
Auch Umweltminister Christian Meyer hob die Bedeutung hervor: „Bäume pflanzen in Form von Schulwäldern leistet einen praktischen Beitrag, um Schülerinnen und Schülern Klimaschutz und Naturverständnis näherzubringen. Bäume und Wälder sind unsere Superhelden – gut fürs Klima, für den Wasserhaushalt und als Lebensraum für viele Arten.“
Für die Kommunen sprach Dr. Joachim Schwind vom Niedersächsischen Landkreistag: „Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft. Das Projekt Schulwald verankert ihn nun auch in der Bildung. Kommunen helfen aktiv bei der Flächensuche und schaffen damit die Grundlage für schulisches Engagement.“
Kultusministerin Julia Hamburg ergänzte: „In Schulwäldern erleben Kinder unmittelbar, wie ihr Handeln die Zukunft verändern kann. So werden grüne Klassenzimmer zu Orten gelebter Nachhaltigkeit – passend zum Klimaschutzjahr 2026.“
Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten und Vorsitzender der Stiftung Zukunft Wald, erinnerte an die Anfänge: „Die Stiftung Zukunft Wald war vor 15 Jahren die richtige Entscheidung. Heute ist daraus eine landesweite Bewegung geworden, die Forst, Umweltbildung und gesellschaftliches Engagement verbindet.“
Elisabeth Hüsing, Direktorin der Stiftung Zukunft Wald, bezeichnete die Unterzeichnung als „wichtigen Meilenstein“: „Diese Erklärung ist ein großer Ansporn und Ausdruck echter Wertschätzung. Über 85 Schulwälder sind bereits entstanden – mit Unterstützung von Politik und Kommunen können künftig viele weitere Kinder ihren eigenen Wald pflanzen.“
Bei der Pflanzaktion in Wendeburg ergänzten Schülerinnen und Schüler der Grundschule Wendeburg, der Oberschule Aueschule und des Julius-Spiegelberg-Gymnasiums Vechelde den bestehenden 1,2 Hektar großen Schulwald um rund 1.000 neue Setzlinge.
Das Projekt „Schulwälder gegen den Klimawandel“ besteht seit 2011. Mehr als 170 Schulen und Kindergärten in Niedersachsen beteiligen sich daran. Die Flächen, meist zwischen 0,5 und 2 Hektar groß, werden den Schulen für 30 Jahre zur Nutzung überlassen. Planung und Finanzierung der Pflanzungen übernimmt die Stiftung Zukunft Wald.



