Schützenfest Hannover endet mit 800.000 Besucher*innen
Großer Ausmarsch, gutes Miteinander und gestärktes Schutzkonzept prägen das diesjährige Fest.
HANNOVER (redu). Am Sonntagabend geht das 496. Schützenfest Hannover zu Ende. Zehn Tage lang prägten Tradition, Feststimmung und vielfältige Angebote das Bild der Landeshauptstadt. Trotz wechselhaften Wetters wurden rund 800.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Festplatz erwartet. Stadtverwaltung, Schützinnen, Schaustellerinnen sowie Einsatzkräfte zeigen sich insgesamt zufrieden mit dem Verlauf.
Das Fest wurde von zahlreichen Programmpunkten begleitet – darunter insbesondere der traditionelle Schützenausmarsch. Mit rund 180.000 Zuschauer*innen und etwa 10.000 Teilnehmenden war er auch in diesem Jahr ein zentrales Element. Susanne Blasberg-Bense, Dezernentin für Jugend, Familie und Sport der Stadt Hannover, hob die Bedeutung des Schützenfestes für das kulturelle Leben hervor. Sie verwies auf die positive Resonanz auf die Familienangebote, das Sicherheitskonzept sowie die gesteigerte Sichtbarkeit durch gezielte Werbemaßnahmen.

Eine große Anzahl an Schützenvereinen mit über 100 Musikkapellen und vielen Festwagen zogen beim heutigen Schützenausmarsch durch Hannovers Innenstadt. © Bernd Günther
Veranstalter*innen sehen Fortschritt zum Vorjahr
Paul-Eric Stolle, Präsident des Verbandes Hannoverscher Schützenvereine, zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung und die volle Innenstadt beim Umzug. Auch die Veranstaltungen des Verbandes seien gut besucht gewesen. Der Blick richtet sich nun auf die zukünftige Weiterentwicklung, insbesondere mit Blick auf das 500. Jubiläum des Schützenfestes im Jahr 2029.
Die Schausteller*innen äußerten sich ebenfalls zufrieden. Der Vorsitzende des Niedersächsischen Landesverbandes der Markt- und Schaustellerbetriebe, Fred Hanstein, hob vor allem die hohe Frequenz an bestimmten Tagen hervor. Besonders stark besucht seien der Familientag und der Tag des Ausmarsches gewesen.
Schutz- und Fürsorgekonzept erneut bewährt
Ein zentrales Element des Festes war erneut das Schutz- und Fürsorgekonzept mit drei Bausteinen: RückzugsRaum, Support-Team und digitalem Saferspaces-Zugang. Das von Cora Funk koordinierte Team war vor allem an den Wochenendtagen stark gefordert. Die Einsatzkräfte führten knapp 150 Informationsgespräche, leisteten rund 50 kleinere Hilfen und unterstützten in etwa 100 Betreuungssituationen. Das Konzept wurde von vielen Besucher*innen angenommen und hat zur Sicherheit und sozialen Begleitung maßgeblich beigetragen.

Ein Supportteam als Ansprechpartner auf dem Schützenplatz. © Bernd Günther
DRK meldet mehr Einsätze als im Vorjahr
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war mit Sanitätsdiensten vor Ort und meldete bis Sonntagmorgen 145 Versorgungen sowie 32 Transporte ins Krankenhaus, darunter fünf mit Notarztbeteiligung. Einsatzleiter Florian Peters betonte die gute Zusammenarbeit mit Veranstaltern und Beteiligten. Besonders am Tag des Ausmarsches sei das Einsatzaufkommen gestiegen, das Team habe jedoch alle Einsätze gut bewältigt. Jeden Tag war das DRK mit 25 ehrenamtlichen Sanitäterinnen und Sanitätern auf dem Schützenplatz mit zwei Unfallhilfsstellen und Rettungswagen in unterschiedlichen Schichten im Einsatz. Am Ausmarschtag waren es sogar 75 Einsatzkräfte mit einer Vielzahl von zusätzlichen Rettungsfahrzeugen.

Das Rotes Kreuz zogen trotz leicht erhöhter Einsatzzahlen eine positive Bilanz. © Bernd Günther
Spendenaktion der Bruchmeister*innen
Auch in diesem Jahr engagierten sich die Bruchmeister*innen für den guten Zweck. Phillip Gliesmann, Julia Schlawin, Kevin Küker und Torben Cornils sammelten Spenden zugunsten des Vereins KINDERHERZ Hannover e. V. Die endgültige Spendensumme steht noch nicht fest, es wird aber mit einem höheren Betrag als im Vorjahr gerechnet. 2024 kamen rund 10.400 Euro zusammen.
Ausblick auf kommende Jahre
Trotz punktueller Herausforderungen, etwa beim Wetter, ziehen die Beteiligten ein positives Fazit. Das Schützenfest Hannover bleibt ein bedeutender Bestandteil des städtischen Lebens und eine feste Größe im Veranstaltungskalender. Der Blick richtet sich bereits nach vorn: Mit dem 500-jährigen Jubiläum im Jahr 2029 steht ein bedeutendes Ereignis bevor, das bereits jetzt in den Planungen der Stadt und der Verbände berücksichtigt wird.