Sicherheitskooperation am Hauptbahnhof erweitert
Weniger Straftaten und mehr Präsenz: Neue Sicherheitspartnerschaft zeigt Wirkung.
HANNOVER (redu) – Ein Jahr nach Einführung der gemeinsamen Sicherheitsstreifen im Umfeld des Hauptbahnhofs ziehen Bundespolizeidirektion, Polizeidirektion und Landeshauptstadt Hannover eine positive Bilanz. Seit Oktober 2024 sorgen die gemischten Teams für mehr Präsenz und Ordnung. Künftig ergänzt die DB Sicherheit die Kooperation zur sogenannten „Quattrostreife“.
Die Bundespolizeidirektion Hannover, die Polizeidirektion Hannover und die Landeshauptstadt Hannover haben am 10. November eine positive Zwischenbilanz ihrer gemeinsamen Sicherheitsarbeit gezogen. Besonders die seit dem 1. Oktober 2024 eingesetzte Kooperationsstreife habe sich als wirksames Instrument zur Verbesserung der Sicherheit im Umfeld des Hauptbahnhofs erwiesen.
Bereits seit August dieses Jahres wird die Zusammenarbeit um die DB Sicherheit erweitert. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Bundespolizei, der Polizei Hannover und des städtischen Ordnungsdienstes bildet sie nun die sogenannte „Quattrostreife“. Ziel ist, die Präsenz im Bahnhofsumfeld weiter zu erhöhen und Zuständigkeiten enger zu verzahnen.
Nach Angaben der Behörden wurden in den ersten zwölf Monaten der Kooperation über 5.000 Personen überprüft, rund 600 Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und mehr als 1.300 Platzverweise ausgesprochen. Zudem verzeichnete die Bundespolizei im Vergleichszeitraum einen deutlichen Rückgang der Gewalt- und Eigentumsdelikte im Bahnhofsbereich – minus 20 beziehungsweise 15 Prozent. In zahlreichen Einsätzen stellte die Inspektion Hannover mehr als 150 Messer sicher.
Das gemeinsame Lagebild von Polizei und Stadt weist eine insgesamt leicht rückläufige Tendenz bei den Gesamtstraftaten auf. Insbesondere Eigentums- und Bedrohungsdelikte seien zurückgegangen. Gleichzeitig bleibe die Gewaltkriminalität auf hohem Niveau. Der Ordnungszustand im Bahnhofsbereich habe sich laut Einschätzung der Behörden subjektiv verbessert.
Oberbürgermeister Belit Onay erklärte, es sei ein zentrales Anliegen, dass sich Menschen in Hannover sicher fühlen. „Nur eine gemeinsame Linie aller Verantwortlichen kann hier zum Erfolg führen, um das Sicherheitsgefühl zu verbessern“, betonte Onay. Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten ergänzte, die Kooperation habe spürbare Wirkung gezeigt: „Durch den Schulterschluss mehrerer Institutionen erreichen wir mehr Präsenz, mehr Zugriff und nachhaltige Wirkung.“
Auch Michael Schuol, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, hob die positive Entwicklung hervor. Die gemeinsame Arbeit habe „maßgeblichen Einfluss auf den Rückgang der Gewalt- und Eigentumsdelikte“. Mit der DB Sicherheit gewinne die Kooperation einen weiteren verlässlichen Partner.
Der Leiter der DB Sicherheit Nord, Christian Huppertz, sprach von „sehr positiven Erfahrungen“: Die Quattrostreifen würden sowohl von Fahrgästen als auch von Gewerbetreibenden und Gastronomen gut angenommen.
Hannovers Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Vorgehens: „Dort, wo viele Menschen zusammenkommen, müssen Sicherheit und Ordnung besonders groß geschrieben werden.“ Mit der Erweiterung könne nun auch bei Hausrechtsverstößen direkt reagiert werden.

Quattrostreife im Hauptbahnhof © Carl-Marcus Müller
Die Quattrostreifen sind montags bis sonnabends ein- bis zweimal täglich für jeweils zwei bis drei Stunden zwischen Ernst-August-Platz und Andreas-Hermes-Platz unterwegs. Sie sollen für sichtbare Ordnung sorgen und als Ansprechpartner vor Ort dienen.
Das Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Sicherheitslage im Bahnhofsviertel ist Teil eines im Herbst 2024 beschlossenen Programms der Landeshauptstadt. Dazu zählen neben der Kooperation mit Polizei und Bahn auch die Ausweitung der Waffenverbotszone, die Stärkung der kommunalen Kriminalprävention und eine intensivere Straßenreinigung.




