Tempo-30-Modellversuch startet auf Hannovers Hauptstraßen
Ab 17. November 2025 gilt auf mehreren Hauptstrecken in Hannover ein Jahr lang Tempo 30.
HANNOVER (redu) – Die Landeshauptstadt startet am 17. November 2025 gemeinsam mit dem Mobilnetzwerk der Region Hannover den Modellversuch „Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“. Auf mehreren ausgewählten Abschnitten gilt dann ein Jahr lang eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.
Auswahl der Teststrecke
Vier Straßenabschnitte in Hannover werden ein Jahr lang auf Tempo 30 reduziert: die Marienstraße zwischen Aegidientorplatz und Berliner Allee, die Wedekindstraße, die Podbielskistraße zwischen Lister Platz und Hermann-Bahlsen-Allee sowie der Große Hillen. Die notwendigen Voruntersuchungen sind abgeschlossen, ab dem 17. November werden Schilder und Markierungen angepasst. Mit dem Aufstellen der Beschilderung tritt die neue Regelung in Kraft.
Einschätzungen aus der Landeshauptstadt
Oberbürgermeister Belit Onay bezeichnet den Modellversuch als Chance, die Belastung in den betroffenen Quartieren zu verringern. „Der Modellversuch ist eine gute Gelegenheit, mehr Ruhe und Lebensqualität in die betroffenen Viertel zu bringen und zugleich zu prüfen, wie sich Tempo 30 auf den Verkehr auswirkt“, sagt Onay. Er betont, dass Anwohnerinnen und Anwohner weniger Lärm und Belastung spüren sollen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in einem Jahr ein positives Fazit ziehen können.“
Auch Stadtbaurat Thomas Vielhaber hebt die besondere planerische Herausforderung hervor. Die Auswahl geeigneter Strecken sei aufgrund des dichten Straßennetzes anspruchsvoll gewesen. „Die jetzt festgelegten Abschnitte eignen sich sehr gut, um die Auswirkungen einer Temporeduzierung fundiert zu untersuchen“, sagt Vielhaber. Im kommenden Jahr sollen Geschwindigkeitsniveau, Verkehrsflüsse, mögliche Verlagerungen innerhalb des Netzes und städtebauliche Effekte bewertet werden.
Die Sicht der Region Hannover
Die Region Hannover unterstützt den Modellversuch und verweist auf Positive Erfahrungen in den Umlandkommunen. Regionspräsident Steffen Krach sieht darin eine bewährte Maßnahme: „In den Umlandkommunen hat sich das Projekt bereits bewährt. Die Rückmeldungen sind sehr positiv und ich bin überzeugt, dass das auch in der Landeshauptstadt funktionieren wird.“
Auch Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz ordnet die hannoverschen Strecken in den Gesamtversuch ein: „Mit den Strecken in der Landeshauptstadt schließen wir den Modellversuch nun ab. Unser Ziel ist es, das Miteinander im Verkehr zu verbessern und die Sicherheit für alle zu erhöhen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass sich die meisten Verkehrsteilnehmenden sehr gut an Tempo 30 halten.“
Was steckt hinter dem Projekt
Der Modellversuch geht auf eine Initiative der Region Hannover zurück und folgt Empfehlungen des Niedersächsischen Verkehrsministeriums. Wissenschaftliche Begleitung soll belastbare Erkenntnisse zur Wirkung von Tempo 30 auf städtischen Hauptverkehrsstraßen liefern. Insgesamt umfasst das Projekt 21 Strecken in Region und Landeshauptstadt. In 17 Ortsdurchfahrten der Umlandkommunen gilt Tempo 30 bereits seit Dezember 2024. Die hannoverschen Abschnitte wurden im Juni 2025 per Beschluss des Verwaltungsausschusses festgelegt.
Ziel ist es, herauszufinden, wie eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit Lärm, Sicherheit, Verkehrsfluss und Lebensqualität beeinflusst. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für mögliche zukünftige Entscheidungen über Geschwindigkeitsregelungen im gesamten Stadtgebiet dienen.
Betroffen sind folgende Straßenabschnitte:
- Marienstraße zwischen Aegidientorplatz und Berliner Allee
- Wedekindstraße
- Podbielskistraße zwischen Lister Platz und Hermann-Bahlsen-Allee
- Großer Hillen



