THW beendet Vermisstensuche
BEIRUT / FRANKFURT. „Fast fünf Tage nach den schweren Explosionen im Hafen von Beirut hat das Technische Hilfswerk (THW) nach Absprache mit den Behörden vor Ort die Rettungsmaßnahmen eingestellt“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam. 72 Stunden nach dem Unglück sinkt die Chance, Überlebende zu finden. Das THW hat über dieses Zeitfenster hinaus noch nach Verschütteten gesucht.
Ein Großteil des Teams (36 von 43 Einsatzkräften) wird am heutigen Montag zurück nach Deutschland fliegen und gegen Mittag in Frankfurt landen. Während die Sucheinsätze abgeschlossen sind, beurteilen die restlichen Einsatzkräfte weiterhin Gebäude auf der deren Stabilität und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit in Beirut.
„Wir konnten unter den Trümmern keine Überlebenden mehr finden. Das ist einerseits traurig – andererseits können wir so die Gewissheit haben, dass auch wirklich keine Überlebende und kein Überlebender übersehen wurde. Das ist für diejenigen, die noch Angehörige vermissen, sehr wichtig“, resümiert Jörg Eger, Team Leader der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA).
Auch wenn heute bereits ein Teil des Teams wieder abreist, so laufen die Arbeiten vor Ort aktuell noch auf Hochtouren. Die vorgestern bereits angelaufenen Baufachberatungen von Gebäuden rund um das Hafengebiet dauern an. „Das Team der SEEBA hat viele Aufgaben. Es geht nicht nur darum, Vermisste zu suchen, sie haben auch eine große Expertise darin, Häuser nach Erschütterungen auf ihre Stabilität hin zu überprüfen“, erklärt Eger und führt weiter aus: „Wenn unsere Einsatzkräfte gestern ihre Beurteilungen der Gebäude abgeschlossen haben, werden sich viele von ihnen auf die Rückreise vorbereiten. Es geht quasi von der Einsatzstelle direkt zum Flughafen.“
Insgesamt 18 Helferinnen und Helfer bleiben noch bis Donnerstag im Libanon, darunter 14 Kräfte der SEEBA sowie das vierköpfige Botschaftsunterstützungsteam. Sie werden weitere Gebäude auf ihre Substanz hin prüfen und klären, ob sie weiterhin betreten werden dürfen oder etwa einsturzgefährdet sind.
Das Botschaftsunterstützungsteam sowie die Kräfte der SEEBA, die von Helfern von ISAR Germany im Rahmen einer Einsatzkooperation unterstützt werden, sind am Mittwoch in das Katastrophengebiet aufgebrochen. Der Libanon hatte die SEEBA des THW über den EU-Mechanismus angefordert, die deutsche Botschaft im Libanon hatte bilateral um Unterstützung gebeten.