Tipps gegen Hitze: So bleiben Sie gesund und sicher

Hitzewelle: So bereiten Sie sich optimal vor und handeln im Notfall

HANNOVER (redu/red). Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für die nächsten Tage vor starker bzw. sogar extremer Hitze gewarnt. Mit der anhaltenden Sommerhitze steigt auch die Belastung für den Körper. Um gesund durch die heißen Tage zu kommen, gibt es einige einfache Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Von der richtigen Flüssigkeitszufuhr bis hin zur Hitzeschutz-Strategie für zu Hause und unterwegs – so bleiben Sie und Ihre Familie gut geschützt.

Vorbereitung auf die Hitze:

Bereits vor der Hitzeperiode sollten Sie für ausreichend Getränkevorräte sorgen. Mineralwasser, verdünnte Säfte sowie Kräuter- oder Früchtetees sind ideal. Diese Getränke sollten jedoch nicht eiskalt, sondern kühl oder lauwarm konsumiert werden, um den Körper bei der Temperaturregulation zu unterstützen. Verzichten Sie auf Alkohol und koffeinhaltige Getränke, da diese den Kreislauf zusätzlich belasten. Denken Sie auch daran, Ihre Wohnräume abzudunkeln und Schattenplätze im Freien zu schaffen. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Anpassung der Dosierung notwendig ist.

Tipps bei extremer Hitze:

Während der heißen Tage ist es wichtig, leichte und helle Kleidung zu tragen sowie eine Kopfbedeckung im Freien nicht zu vergessen. Achten Sie darauf, mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen. Um sich an das Trinken zu erinnern, stellen Sie ein volles Glas in Sichtweite oder erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem Hausarzt einen Trinkplan. Bei der Ernährung sind wasserreiches Obst, Gemüse und salzhaltige Lebensmittel empfehlenswert. Verzichten Sie auf schwere und fettreiche Mahlzeiten, da diese den Körper zusätzlich belasten.

Tipps für Ihr Zuhause:

Lüften Sie am besten in den kühleren Morgenstunden. Halten Sie während des Tages die Fenster geschlossen und abgedunkelt. Zur Abkühlung eignen sich kalte Fußbäder, Sprühflaschen mit Wasser und kühlende Körperlotionen. Auch das Halten der Handgelenke und Unterarme unter kaltes Wasser kann lindernd wirken. Eine lauwarme Dusche unterstützt den Körper bei der Hitzeabgabe, während kalte Duschen diese eher erschweren. Verwenden Sie nachts leichte Bekleidung und Bettwäsche, um Hitzestaus zu vermeiden.

Unterwegs bei Hitze:

Vergessen Sie nicht, Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden und regelmäßig nachzucremen, besonders bei längeren Aufenthalten im Freien. Eine Kopfbedeckung oder ein Sonnenschirm bieten zusätzlichen Schutz. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und verlagern Sie körperliche Aktivitäten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Ein besonders wichtiger Hinweis: Lassen Sie niemals Menschen oder Tiere in einem geparkten Auto zurück, da die Temperaturen im Inneren schnell lebensgefährlich steigen können.

Gefahren beim Baden:

Die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt vor den Risiken beim Baden in unbewachten Gewässern. Gehen Sie nur an überwachten Badestellen schwimmen und beachten Sie alle Warnhinweise. Eltern sollten ihre Kinder stets im Blick behalten und in unmittelbarer Nähe bleiben. Schätzen Sie Ihre eigene Schwimmfähigkeit realistisch ein und vermeiden Sie Übermut. Springen Sie niemals in unbekannte Gewässer und führen Sie Kopfsprünge nur an ausgewiesenen Stellen durch, um lebensgefährliche Verletzungen zu vermeiden. Luftmatratzen und Schlauchboote können leicht abgetrieben werden und sind daher nur bei ruhigen Wasserbedingungen sicher. Vorsicht beim Laufen oder Springen ins kühle Wasser. Bei überhitztem Körper kann es schlagartig zu massiven Kreislaufproblemen bis zum Kreislaufversagen kommen. Kühlen Sie sich deshalb vorsichtshalber erst einmal langsam ab, bevor sie mit dem ganzen Körper ins Wasser tauchen.

Erste-Hilfe bei Hitzeschäden:

Sollten Sie auf hilfsbedürftige Personen treffen, leisten Sie sofort Hilfe. Bringen Sie die Person in den Schatten, lockern Sie die Kleidung und bieten Sie Wasser an. Rufen Sie den Notruf 112, falls die Person medizinische Hilfe benötigt.

Ein Sonnenstich tritt auf, wenn der Kopf und Nacken zu lange der Sonne ausgesetzt sind. Die Folge sind eine Überhitzung des Kopfes und eine Reizung der Hirnhäute, was zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel führen kann. Ein Hitzschlag ist deutlich gefährlicher, da er den gesamten Körper betrifft. Dabei kann die Körperkerntemperatur auf über 40 Grad Celsius ansteigen, was zu einem Wärmestau führt und die Schweißproduktion stoppt. Dies kann nicht nur durch Sonneneinstrahlung, sondern auch durch körperliche Anstrengung oder Arbeit in heißen, stickigen Umgebungen ausgelöst werden.

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Sonnenstich oder Hitzschlag:

  • Bringen Sie die betroffene Person sofort in den Schatten oder in einen kühlen Raum.
  • Lockern Sie die Kleidung und kühlen Sie den Kopf und Nacken mit feuchten Tüchern.
  • Bei Verdacht auf einen Hitzschlag, bei dem der gesamte Körper betroffen ist, sollte der Notruf 112  gewählt werden.
  • Bieten Sie der Person etwas zu trinken an, jedoch keine eiskalten Getränke.

Wie erkennt man einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag?

Für einen Sonnenstich typische Symptome

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Schwindel
  • Geröteter, heißer Kopf
  • Fieber
  • Steifer Nacken, Nackenschmerzen (nur bei schwerem Sonnenstich)
  • Bewusstseinsstörungen (nur bei schwerem Sonnenstich)

Dieses sind Symptome eines Hitzschlags

Wie beim Sonnenstich können bei einem Hitzschlag ebenfalls die oben genannten typischen Symptome auftreten. Hinzukommen können bei einem Hitzschlag aber zusätzlich folgende Symptome:

  • Krämpfe, Lähmungen
  • Niedriger Blutdruck
  • Heiße, aber trockene Haut
  • Fieber mit einer Körpertemperatur über 40 Grad
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Beschleunigte Atmung bis hin zum Atemstillstand
  • Lebensgefährliches Hirnödem
  • Später auch Organversagen unterschiedlicher Ausprägung
Ein Rettungswagen eilt nach einem Notruf zur Einsatzstelle

Ein Hitzschlag kann lebensgefährlich werden © Bernd Günther / BG-PRESS.de

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