Zukunftsprojekt: Neue Feuerwache und Kompetenzzentrum in Hannover
Standort Bornum soll zentrale Aufgaben für Katastrophenschutz übernehmen.
HANNOVER (redu). Die Landeshauptstadt Hannover plant den Neubau der Feuer- und Rettungswache 4 (FRW 4) im Stadtteil Bornum. Der Standort soll nicht nur modernisiert, sondern mit einem Katastrophenschutz-Kompetenzzentrum erweitert werden. Ein politischer Grundsatzbeschluss wird bis Sommer 2025 erwartet.
Die Feuer- und Rettungswache 4 (FRW 4) in Hannover-Bornum steht vor einer umfassenden Modernisierung. Die Stadt plant, das bestehende, in die Jahre gekommene Gebäude an der Nenndorfer Chaussee durch einen Neubau zu ersetzen. Ziel ist es, eine zukunftsfähige Infrastruktur für den Brandschutz und den Rettungsdienst zu schaffen. Der Standort Bornum ist von zentraler Bedeutung, da von dort nicht nur ein Löschzug der Berufsfeuerwehr, sondern auch Rettungsdiensteinsätze sowie spezialisierte Wasser- und Tierrettungen koordiniert werden. Zudem sind die Freiwilligen Feuerwehren Bornum und Ricklingen sowie ein zentrales Materiallager am Standort untergebracht.
Neben dem Neubau der Hauptwache sind zusätzliche Projekte geplant, darunter moderne Feuerwehrhäuser für die Ortswehren Bornum und Ricklingen, ein erweitertes Logistik- und Servicezentrum sowie ein sogenanntes Brandhaus. Letzteres soll für die Aus- und Weiterbildung von Feuerwehrkräften genutzt werden, um die Anforderungen an moderne Rettungseinsätze noch besser zu erfüllen.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Planungen könnte ein Katastrophenschutz-Kompetenzzentrum sein, das derzeit in Langenhagen angemietet ist. Durch die Verlagerung an den Standort Bornum sollen Synergien geschaffen und Abläufe optimiert werden. Hannovers Erster Stadtrat sowie Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe erklärt dazu: „Die Gebäude der Feuer- und Rettungswache 4 erfüllen nicht mehr die heutigen Anforderungen. Mit dem Neubau schaffen wir moderne Arbeits- und Einsatzbedingungen und sichern die Zukunftsfähigkeit des Standorts.“
Ursprungsidee verworfen
Noch 2022 hatten Stadt und Region Hannover über ein gemeinsames Feuerwehrzentrum in Bornum verhandelt. Hintergrund war der Sanierungsbedarf sowohl der FRW 4 als auch der Feuertechnischen Zentrale (FTZ) der Region Hannover in Ronnenberg. Eine Machbarkeitsstudie von 2023 bestätigte die Umsetzbarkeit dieses Vorhabens, jedoch verfolgte die Region ab 2024 eine eigene Neubauoption in Ronnenberg. Angesichts dieser Entwicklung entschied sich die Stadt Hannover im Sommer 2024, eigene Pläne für den Standort Bornum zu entwickeln.
Christoph Bahlmann, Fachbereichsleiter der Feuerwehr Hannover, bedauert zwar, dass eine Kooperation mit der Region nicht zustande kam, ist jedoch zuversichtlich, dass die neuen Pläne die notwendige Infrastruktur bereitstellen werden: „Die Herausforderungen im Brandschutz, Bevölkerungsschutz und Zivilschutz machen es notwendig, auf höchstem Niveau zu planen. Wir wären diese Aufgaben gerne in einem gemeinsamen Feuerwehrzentrum mit der Region Hannover angegangen, konzentrieren uns nun aber auf den Ausbau unserer eigenen Strukturen.“

Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe © Bernd Günther / BG-PRESS.de
Politischer Beschluss bis Sommer 2025
Die Planungen sollen bis Sommer 2025 abgeschlossen sein, sodass die politischen Gremien über einen Grundsatzbeschluss für das Projekt entscheiden können. Dezernent von der Ohe betont, dass das Projekt keine Verzögerungen erfahren soll: „Wir schaffen eine hervorragende Lösung für unsere Berufs- und Freiwilligenfeuerwehren in Bornum und Ricklingen.“ Das geplante Zentrum wird nicht nur den südwestlichen Stadtteilen Hannovers, sondern der gesamten Stadt zugutekommen.