Region startet Mini-Kampagne „Keine Angst vor Quarantäne“

REGION HANNOVER (PM). Angesichts der steigenden Infektionszahlen mit Covid19 appelliert die Region Hannover an Patientinnen und Patienten, unbedingt ihre Kontaktpersonen zu benennen, um Infektionsketten erkennen und unterbrechen zu können. „Aktuell behauptet im Schnitt jeder Zweite, der positiv getestet wurde, überhaupt niemanden getroffen zu haben“, berichtet Hergen-Herbert Scheve, kommissarischer Leiter des Fachbereichs Öffentliche Gesundheit. „Im Schnitt erfassen wir 2,2 Kontaktpersonen pro Indexfall. Das bildet sicherlich nicht die Realität ab. Wir hatten schon den Fall, dass der Gast einer Hochzeit angab nicht zu wissen, wie das Hochzeitspaar hieß.“ Scheve vermutet, dass viele Patientinnen und Patienten ihren Kontaktpersonen die Quarantäne ersparen wollen.

Vor diesem Hintergrund bereitet die Regionsverwaltung jetzt unter dem Titel „Keine Angst vor Quarantäne“ ein mehrsprachige Social-Media-Kampagne vor. Kontaktpersonen von Infizierten müssen nicht in Quarantäne, wenn sie geimpft oder genesen sind. „Wer geimpft ist, muss weniger Einschränkungen in Kauf nehmen“, sagt Regionspräsident Hauke Jagau. Er mahnt mehr Verantwortungsbewusstsein an. „Kontaktpersonen nicht zu nennen, heißt, diese Menschen und deren Angehörigen zu gefährden. Wir erleben immer wieder, dass Menschen aus Angst vor Restriktionen auch dann nicht den Arzt kontaktieren, wenn es ihnen richtig schlecht geht.“ Jagau betont deshalb, dass die Information beim Gesundheitsamt über Begegnungen, die nicht den Corona-Regeln entsprechen, keine Strafe nach sich ziehen. „Uns geht es darum, die Ansteckung einzudämmen oder am besten zu stoppen.“

Die Region Hannover hat zuletzt registriert, dass es sich bei den gemeldeten Covid-19-Fällen zu weit mehr als 90 Prozent um Ungeimpfte oder Menschen mit unvollständigem Impfschutz betroffen sind. „Sicherlich gibt es eine Dunkelziffer bei den Menschen, die sich trotz Impfung anstecken, weil sie sich weniger testen lassen“, sagt Scheve. „Aber diese Menschen haben auch eine geringere Viruslast, von ihnen geht also ein geringeres Risiko für andere aus.“

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