ver.di ruft zu Streiks im Gesundheitswesen in Niedersachsen auf
Warnstreiks auch im Klinikum Region Hannover geplant
HANNOVER (PM). Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft im Rahmen der Tarifrunde Bund und Kommunen am Dienstag, 14. März, und Mittwoch, 15. März, Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen zum Warnstreik auf. Betroffen sind auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen.
Warnstreiks sind unter anderem geplant für das Klinikum Region Hannover, das Städtische Klinikum Lüneburg, das Klinikum Oldenburg, das Klinikum Braunschweig und das Klinikum Wolfsburg. Details werden von den bezirklichen Organisatoren zeitnah bekannt gegeben. ver.di hat in allen Betroffenen Kliniken die Arbeitgeber dazu aufgefordert, Notdienstvereinbarungen abzuschließen.
Die Beschäftigten wollen damit in den laufenden Tarifverhandlungen ein deutliches Zeichen setzen. Das erste Angebot der Arbeitgeber lautete insgesamt fünf Prozent mehr Lohn in zwei Stufen, plus Einmalzahlungen. ver.di fordert dagegen 10,5 Prozent mehr Geld – mindestens 500 Euro, damit Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen nicht trotz Lohnerhöhung Reallohnverluste haben. Azubis müssen mindestens 200 Euro mehr bekommen, verlangt ver.di. Nach dem Willen der Arbeitgeber soll es zudem für Beschäftigte in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Sonderregelung geben, wonach diese unter bestimmten Voraussetzungen auf Lohn verzichten sollen.
„Das Angebot, das uns die Arbeitgeber Ende Februar gemacht haben, ist eine Frechheit. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen wurden in der Pandemie beklatsch und bejubelt. Zum Dank dafür soll ihnen der Lohn gekürzt werden können, wenn es einem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht. Das ist respektlos“, sagt David Matrai, Fachbereichsleiter im ver.di-Landesbezirk Niedersachsen. Es könne nicht sein, dass auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werde, was bei der Finanzierung des Gesundheitswesens schieflaufe. Dafür sei eine politische Lösung notwendig.
Das Ansinnen der Arbeitgeber, Löhne sogar noch kürzen zu wollen, sorge bei den Beschäftigten für viel Wut. Pflegekräfte, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Notfallsanitäter*innen, Laborassistent*innen und alle anderen dazugehörigen Berufsgruppen trügen dazu bei, dass das Gesundheitssystem funktioniert. „Sie sind systemrelevant. Das muss sich auch im Lohn widerspiegeln“, sagt Matrai. Der öffentliche Dienst muss ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, sonst leide auch die Gesundheitsversorgung.