Verletzte durch Reizgas an Oberschule in Barsinghausen
Etwa 40 Schülerinnen und Schüler durch Reizgas verletzt
BARSINGHAUSEN (red). In einer Oberschule in Barsinghausen kam es am Montag, den 13.03.2023, zu einem Zwischenfall, bei dem rund 40 Schülerinnen und Schüler verletzt wurden. Sechs Personen mussten im Anschluss sogar stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Wie das Polizeikommissariat Barsinghausen mitteilte, hatte eine 13-jährige Schülerin versehentlich Reizgas bei sich getragen, nachdem sie die Jacke einer Angehörigen vertauscht hatte.
Im Laufe des Tages hatte das Kind das Tierabwehrspray im Schulgebäude bei sich und gab es auch anderen Schülerinnen weiter. Gegen 11:50 Uhr sprühten dann zwei Schülerinnen im Alter von 13 und 14 Jahren mit dem Reizgas in den Räumen der Oberschule herum, was dazu führte, dass sich das Gas im ganzen Gebäude ausbreitete. Diverse Schülerinnen und Schüler litten daraufhin unter Atemnot und das betroffene Schulgebäude wurde vorsichtshalber von der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr evakuiert.
Diverse Rettungskräfte waren im Einsatz, um die verletzten Kinder und Jugendlichen medizinisch zu versorgen. Sechs Personen mussten im Anschluss mit einem Rettungswagen für eine weitere medizinische Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen Schülerinnen und Schüler wurden vor Ort vom Rettungsdienst ambulant behandelt. Glücklicherweise erlitten alle Personen nur leichte Verletzungen. Der Unterricht fand an diesem Tag nicht mehr statt.
Die beiden Schülerinnen, die das Reizgas versprüht hatten, wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an ihre Erziehungsberechtigten übergeben. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
Die Feuerwehr hatte einen umfangreichen Einsatz
Alle Räumlichkeiten wurden begangen um eventuell zurückgebliebene Personen nach draußen zu führen. Hierbei kamen auch mehrere Trupps mit Atemschutzgeräten zum Einsatz. Anschließend wurden gemeinsam mit der Haustechnik Lüftungsmaßnahmen durchgeführt. Weitere Feuerwehrleute übernahmen anfangs die Betreuung der betroffenen Schülerinnen und Schüler. Dafür wurde ein Schnelleinsatzzelt der Feuerwehr Barsinghausen vor der Sporthalle aufgebaut.
Alle Schülerinnen und Schüler, die Symptome zeigten, wurden dann von den Sammelplätzen geholt und in diesen Bereich gebracht. Hier wurden alle betroffenen Personen durch Notärzte gesichtet und registriert. Der Fachberater des ASB ließ die Sporthalle öffnen und im Inneren einen Behandlungs- beziehungsweise Betreuungsplatz aufbauen.
In Absprache mit der Polizei wurden durch die Feuerwehr alle Straßen zum Schulzentrum gesperrt, um die Zufahrtswege für die Rettungskräfte freizuhalten. Alle Feuerwehrkräfte wurden nach den ersten Maßnahmen auf dem Parkplatz des Schulzentrums zusammengezogen und unterstützten weiter die Kräfte von Rettungsdienst und SEG.
Für den Rettungsdienst wurde die Alarmstufe auf MANV 20 erhöht und auf dem Parkplatz am Zechengelände ein Bereitstellungsraum für nachrückende Rettungsmittel eingerichtet. Insgesamt wurden sechs Personen in Krankenhäuser transportiert und weitere 59 Personen in der Sporthalle untersucht oder betreut. Nicht betroffene Schüler wurden im Anschluss nach Hause entlassen.
Um 14.30 Uhr konnten die letzten Feuerwehrkräfte die Einsatzstelle verlassen. Die Feuerwehr mit circa 65 Feuerwehrleuten aus Barsinghausen, Kirchdorf, Egestorf und Hohenbostel im Einsatz. Der Rettungsdienst der Region Hannover war mit der MANV-Komponente mit 20 Fahrzeugen und circa 40 Personen vor Ort. Darunter waeren Notarzteinsatzfahrzeuge, 13 Rettungswagen (Region Hannover und LK Hameln / LK Schaumburg), zwei Leitende Notärzte, ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, BF Hannover mit 1 GRTW + 1 HLF, je 1 Führungsdienst zur Unterstützung des ORGL und 1 Führungsdienst zum LNA Transport und anschließend Meldekopf für nachrückende Rettungsmittel. Die SEG des ASB Barsinghausen mit war mit einem Gerätewagen San, mit einem Gerätewagen Betreuung, zwei MTW, einem ELW 1, einem ELW 2, 2 RTW und 35 Helferinnen und Helfern im Einsatz. Die Polizei mit 4 Fahrzeugen und 11 Beamtinnen und Beamten am Schulzentrum. Insgesamt waren rund 45 Fahrzeuge und 152 Einsatzkräfte dabei.