Ministerpräsident Stephan Weil

Morgen gehen die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz

Am Samstag (15.04.2023) werden die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet

Hannover (red/PM). Mit der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland ist Atomstrom für unser Land Geschichte. Mit dem Abschalten der Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 wollen jedoch zwei Drittel der Deutschen an der Kernkraft festhalten. Die endgültige Abschaltung ist politisch umstritten.

Die früheren Befürchtungen wegen eines Gau bei Austritt von Radioaktivität ist der Angst vor einem Blackout gewichen. Die Rückfallebene Atomkraft steht jedenfalls nicht mehr zur Verfügung. Im Vorjahr fiel der Stromverbrauch der Privathaushalte in Deutschland sogar um 8 Prozent, weil die Energiekosten massiv anstiegen. Durch die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke wird der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie weiter zunehmen. Nun ist es Zeit, auf alternative Energien zu setzen und diese Technologie im Ausbau zu beschleunigen.

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil äußerte sich zu dem Ausstieg am kommenden Wochenende:

„Am 15. April 2023 gehen deutschlandweit die letzten drei Atomkraftwerke endgültig vom Netz, darunter auch das AKW Emsland in Lingen. Ein historischer Tag für unser Land. Damit ziehen wir einen Schlussstrich unter den über Jahrzehnte währenden Konflikt um die Nutzung der Kernenergie. Gerade auch vor dem Hintergrund der Atommülltransporte in das Zwischenlager Gorleben und der radioaktiven Abfälle im maroden Asse-Bergwerk, sind wir uns in Niedersachsen des gesellschaftlichen Konfliktpotentials, aber auch besonders der Risiken und Gefahren der Atomenergienutzung besonders bewusst.  Die Kernenergie ist eben nicht „sauber“, sondern hinterlässt vielen Generationen einen hochgefährlichen strahlenden Abfall für Mensch und Umwelt. Und auch nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke bleiben große Herausforderungen: der sichere Rückbau und die fachgerechte Entsorgung der Kraftwerksbauten, die Zwischenlagerung der Brennstäbe sowie die Auswahl eines Endlagers für die hoch radioaktiven Abfälle. Mein herzlicher Dank gilt den Beschäftigten des AKW in Lingen, die viele Jahre für einen sicheren Betrieb des Kernkraftwerks gesorgt haben.

Das Ende für die Atomkraft ist zugleich der endgültige Neustart für die Energiewende: Alle Beteiligten können jetzt voll und ganz den Schalter umlegen und sich auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Nutzung grüner Wasserstofftechnologie konzentrieren. Niedersachsen, das Energieland Nr. 1, wird bei der sicheren, sauberen und verlässlichen Energieversorgung weiterhin eine zentrale Rolle spielen – mit dem beschleunigten Ausbau von Windkraft an Land und auf See, der Solarenergienutzung und der Wasserstoffwirtschaft machen wir unser Land zukunftsfest und tragen dazu bei, dass wir den Klima- und Umweltschutz voranbringen. Niedersachsen wird so zum Motor der Energiewende für ganz Deutschland“, so Stephan Weil.

Diese letzten verbliebenen drei Atomkraftwerke gehen am Samstag vom Netz © BMUV

 

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