THW trainiert Rettungseinsatz in Mellendorf: Mauerdurchbrüche geübt
Realitätsnahe THW-Übung: Rettung von Verschütteten mit schwerem Gerät.
MELLENDORF / HANNOVER (redu). In einem Abrisshaus in Mellendorf hat das Technische Hilfswerk (THW) Hannover/Langenhagen am Freitagabend eine groß angelegte Übung zur Rettung verschütteter Personen durchgeführt. Ziel war es, realitätsnah den Einsatz verschiedener Rettungstechniken zu trainieren, darunter Mauerdurchbrüche und die Befreiung von eingeklemmten Personen.
Unfälle, bei denen Menschen unter Trümmern oder in unzugänglichen Bereichen eingeschlossen werden, stellen Rettungskräfte weltweit immer wieder vor große Herausforderungen. In solchen Situationen ist schnelles und präzises Handeln gefragt. Häufig ist es nicht möglich, direkt zu den Betroffenen zu gelangen, sodass alternative Zugänge geschaffen werden müssen.
Die Fachgruppe Ortung des THW übernahm zunächst die Aufgabe, die verschütteten und teils eingeschlossenen Personen im Übungsobjekt ausfindig zu machen. Da einige Räume nicht auf herkömmlichem Weg betreten werden konnten, wurde die Bergungsgruppe zur Unterstützung hinzugezogen.
Mit einem Gesteinsbohrhammer bohrten die Einsatzkräfte ein etwa 5 cm großes Loch in eine Wand, um mit einer speziellen Search-Cam nach Überlebenden zu suchen. Nachdem die Position einer eingeschlossenen Person bestätigt wurde, begannen die Helfer mit einem gezielten Wanddurchbruch, um den Zugang zu ermöglichen. Dabei unterstützte ein Baufachberater das Team, indem er wichtige Hinweise zur Bausubstanz gab und über mögliche Gefahren durch Strom- und Wasserleitungen informierte.
Erschwerte Bergung aus dem Obergeschoss
Ein weiteres Szenario der Übung betraf die Rettung einer verletzten Person aus dem Obergeschoss. Da das Treppenhaus als Fluchtweg nicht genutzt werden konnte, mussten die Einsatzkräfte eine alternative Lösung finden. Die einzige Möglichkeit war der Abtransport über eine schiefe Ebene. Dabei war besondere Vorsicht geboten, um die Sicherheit sowohl der verletzten Person als auch der Retter zu gewährleisten.
Bergung eingeklemmter Personen mit schwerem Gerät
Neben Mauerdurchbrüchen wurde auch die Rettung von Personen trainiert, die unter schweren Lasten eingeklemmt waren. Eine Herausforderung bestand in der Befreiung einer verletzten Person, die unter einer etwa eine Tonne schweren Eisenplatte lag. Hier kam ein hydraulischer Rettungsspreizer zum Einsatz, unterstützt durch eine Unterfütterung mit Holzbalken, um die Platte sicher anzuheben.
Eine weitere komplexe Aufgabe war die Rettung einer Person, die zwischen zwei Bauschuttcontainern eingeklemmt war. Die Einsatzkräfte mussten die Container vorsichtig auseinanderdrücken, ohne die eingeschlossene Person zusätzlich zu gefährden.
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Mit schwerem Gerät wird der Mauerdurchbruch vorbereitet © THW / Pierre Graser
Koordination und Infrastruktur während des Einsatzes
Um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten, übernahm die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung die Ausleuchtung der Einsatzstellen. Dies war besonders wichtig, da die Übung in den Abendstunden stattfand und eine gute Sichtbarkeit für präzises Arbeiten erforderlich war.
Die Koordination der einzelnen Fachgruppen wurde vom Zugtrupp übernommen. Dieser führte eine detaillierte Lagekarte, um jederzeit den Überblick über den Einsatzverlauf zu behalten.
Wertvolle Erfahrung für zukünftige Einsätze
Solche realitätsnahen Übungen sind für die THW-Kräfte besonders wertvoll, da sie nur selten die Möglichkeit haben, Mauerdurchbrüche und komplexe Rettungsszenarien in einer authentischen Umgebung zu trainieren. Das Abrisshaus in Mellendorf bot ideale Bedingungen für eine praxisnahe Ausbildung.
Das THW Hannover/Langenhagen bedankte sich ausdrücklich bei der Firma ABR Abbruch & Tiefbau GmbH, die das Gebäude für die Übung zur Verfügung stellte.