Bahn-Neubau Hannover-Hamburg sorgt für Widerstand
Land kritisiert Pläne der Bahn für neue Trasse ohne Rückhalt vor Ort.
HANNOVER (redu). Die Deutsche Bahn hält an der geplanten Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg fest. Niedersachsen lehnt diese Pläne entschieden ab und setzt weiterhin auf das Alpha-E-Konzept, das auf den Ausbau bestehender Strecken setzt.
Die Deutsche Bahn hat Ergebnisse ihrer Vorplanung für eine neue Bahntrasse zwischen Hannover und Hamburg vorgelegt. Entgegen früherer Vereinbarungen mit Niedersachsen will das Unternehmen eine Neubaustrecke bauen, die nicht an bestehende Verkehrswege angebunden ist. Die Landesregierung Niedersachsen kritisiert die Entscheidung scharf.
Das Land verweist auf das Alpha-E-Konzept, das gemeinsam mit der Region in einem Dialogprozess entwickelt wurde. Dieses sieht vor, vorhandene Strecken auszubauen, statt neue Trassen durch Landschaften zu schlagen. Das Konzept gilt als wirtschaftlich tragfähiger und wurde politisch breit unterstützt.
Nach Ansicht Niedersachsens bringt die neue Trasse der Region keinen Nutzen. Die Planungen der Bahn sehen keine neuen Bahnhöfe oder Fernverkehrsanschlüsse vor. Der Güterverkehr auf bestehenden Strecken würde zunehmen, ohne dass ausreichender Lärmschutz gewährleistet ist.
Zudem sei die Situation am Hamburger Bahnknoten nicht berücksichtigt. Dieser ist bereits stark belastet. Für den neuen Streckenabschnitt gibt es keinen belastbaren Zeitplan. Lediglich die Aussage, dass ein Ausbau bestehender Strecken 20 Jahre länger dauern würde als der Neubau, wurde von der Bahn genannt.
Die Landesregierung befürchtet, dass viel Zeit und Geld in Planungen fließt, ohne dass Reisende in absehbarer Zeit Verbesserungen spüren. Niedersachsen betont, dass in den vergangenen Jahren zu wenig in den Erhalt des Netzes investiert wurde. Das Land sieht nun in der Generalsanierung des Netzes eine Chance, den Ausbau zwischen Hannover und Hamburg sinnvoll einzubetten.
Der Schwerpunkt solle auf einem realistischen und bezahlbaren Ausbau liegen. Dazu zählen Sanierung, Erhalt bestehender Infrastruktur und ein besserer Lärmschutz. Niedersachsen kündigt an, erneut Gespräche mit dem Bund und der Deutschen Bahn zu führen, um eine zukunftsfähige Lösung für die Region und die Wirtschaft zu erreichen.