Der erste Dienst beim THW OV Hannover / Langenhagen nach der Corona-Krise
HANNOVER / LANGENHAGEN (bg). Es kam ohne Vorwarnzeit und betraf alle Hilfsorganisationen, Feuerwehren und das Technische Hilfswerk. Der sonst bei allen geregelte Ausbildungsbetrieb der ehrenamtlichen Kräfte wurde nach Eintritt der Corona-Beschränkungen massiv durcheinandergewirbelt und kam zum Erliegen.
So ebenfalls beim Ortsverband Hannover/Langenhagen (OV) des Technischen Hilfswerks. Deren Helferinnen und Helfer hatten noch am 28. März in Hannover vor dem Krankenhaus Henriettenstift für die beginnende Corona-Pandemie eine erweiterte Notaufnahme aufgebaut. Durch den Lockdown kam der Dienst- und Ausbildungsbetrieb beim THW danach fast vollständig zum Erliegen.
Gestern begleitete BG-PRESS.de den 2. Technischen Zug des Ortsverbandes Hannover / Langenhagen bei seinem ersten Dienst nach der Corona-Krise. Man merkte den Helfer*innen und Führungskräften die Erleichterung deutlich an, dass es, wenn auch mit Auflagen und Einschränkungen, wieder losgeht.
Pressesprecher Pierre Graser des THW-Ortsverbandes erläuterte uns die vergangenen Wochen und wie es stufenweise weitergehen wird.
„Durch die Corona-Krise war unser Dienstbetrieb erheblich eingeschränkt, die Einsatzfähigkeit jedoch zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Die Experten in der THW-Leitung nutzten die vergangenen Wochen intensiv, um ein Konzept zu erarbeiten, nach dem die Ortsverbände sukzessiv und strukturiert zum Dienstbetrieb zurückkehren können. Jetzt sind erste Lockerungen erfolgt und der Ausbildungs- und Dienstbetrieb wird schrittweise unter Einhaltung von Hygieneregeln wieder aufgenommen. Dazu gehören unter anderem das Einhalten der Abstandsregeln, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz, das Vermeiden von Körperkontakt und das Waschen der Hände sowie die Hände-, Geräte und Fahrzeugdesinfektion.
Auch beim THW Hannover/Langenhagen starten wieder, wenn auch unter anderen Bedingungen als zuvor, die Ausbildungsdienste. Auf dem Gelände des Ortsverbandes dürfen sich zeitgleich maximal 20 Personen aufhalten, Ausbildungen sind in Gruppenstärke wieder möglich. Daher machen die Technischen Züge bis auf weiteres getrennt Dienst. Gut gelaunt machten die Helferinnen und Helfer des 1. Technischen Zugs am vergangenen Freitag (29.05.2020) den Anfang. Die Grundausbildung startet ab Mittwochabend wieder.
Warten müssen leider noch immer unsere jüngsten Nachwuchskräfte. Der Dienst- und Ausbildungsbetrieb für die Minigruppen und alle Jugendlichen unter 16 Jahren ist weiterhin nicht möglich. Aber, was wäre das THW, wenn wir nicht auch hierfür eine Lösung gefunden hätten. Ob mit Handy, PC oder Notebook, dank der digitalen Vielfalt gestalten unsere Jugendlichen ihre Dienste weiterhin in Form von Webinaren.“
„Die schrittweise Öffnung ist enorm wichtig für das Engagement unserer motivierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer“, so Graser.
Bei dem gestrigen Ausbildungsabend stand vor allem die Einweisung in die Hygienevorschriften zu Anfang auf dem Plan. Im Anschluss wurden von den Helfer*innen die Materialbestände auf den Einsatzfahrzeugen des Technischen Zuges gecheckt. Unter anderem wurde das verbrauchte Holz für den Aufbau der erweiterten Notaufnahme am Henriettenstift soweit auf einem Bauholzanhänger ergänzt, dass die Einsatzbereitschaft wieder vollständig hergestellt ist. Der regelmäßige Check und das Auffüllen von Fehlmaterial gehören zum festen Bestandteil des Dienstes. Wenn es zu einer Alarmierung kommt, muss sich die Mannschaft des THW auf ihr Material und seine Fahrzeuge verlassen können.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt.