Einbau der Technik in die Feuer- und Rettungswache 1 startet
HANNOVER (PM). Der Bau der Regionsleitstelle in der Feuer- und Rettungswache 1 (FRW 1) geht voran. Davon hat sich Oberbürgermeister Belit Onay am Montag (20. Juli) bei einem Rundgang ein Bild gemacht. Von außen wirkt der Bau fast fertig, innen stehen nun noch aufwändige technische Einbauten an. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 wird dieser zweite Bauabschnitt am Weidendamm komplett fertig sein.
Dann werden dort die Regionsleitstelle sowie das städtische Rechenzentrum ihren Betrieb aufnehmen. Das neue Gebäude wurde als Projekt in öffentlich-privater Partnerschaft durch die Ed. Züblin AG errichtet.
„Die Erweiterung der Feuer- und Rettungswache 1 ist ein besonderes Projekt nicht nur für die Stadt, sondern auch für die gesamte Region Hannover. Hier wird die Regionsleitstelle für rund 1,2 Millionen Menschen tätig sein“, betonte Oberbürgermeister Belit Onay bei dem Rundgang durch das Gebäude. „Ein wichtiger Schritt für die Stadtverwaltung wird zudem der Einzug des städtischen Rechenzentrums in dieses moderne Gebäude sein“, so der Oberbürgermeister. Begleitet wurde Belit Onay bei dem Rundgang von Sabine Tegtmeyer-Dette, Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin, Rita Maria-Rzyski, Personal-, Bildungs-, Jugend-, Familien- und Feuerwehrdezernentin, sowie Jens Quade, technischer Direktionsleiter Nord der Ed. Züblin AG.
Der zweite Bauabschnitt der FRW 1 mit einer Nettogrundfläche von 15.650 Quadratmetern knüpft an den ersten an, der 2014 startete. Er umfasst zwei Gebäudeteile, die an den bestehenden zum einen im Südosten des Grundstückes zur Kopernikusstraße hin und zum anderen im Nordwesten angebaut wurden.
Ein Teil erstreckt sich entlang der Kopernikusstraße. Hier sind die Fachbereichsleitung der Feuerwehr Hannover, ihre fünf Bereichsleitungen, die Regionsleitstelle, die Stelle für die persönliche Schutzausrüstung und Bekleidung („Kleiderkammer“), der medizinische Dienst sowie das Rechenzentrum der Landeshauptstadt Hannover untergebracht.
Der zweite entstehende Gebäudeteil beinhaltet eine Mensa nebst Speiseraum, die Feuerlöscher-Werkstatt als Kompetenzzentrum der Stadt und die Reifenwerkstatt der Feuerwehr. Die Bau- und Ausstattungsstandards entsprechen dem des ersten bereits erstellten Bauabschnittes.
Ganzheitliches Sicherheitskonzept
Die Betriebs- und Versorgungssicherheit wird durch eine redundante Bauweise der technischen Anlagen gewährleistet. Dies bedeutet, dass einige Technikkomponenten so dimensioniert und gebaut sind, dass sie eine große Reserve beinhalten. Im Standardbetrieb laufen die Anlagen jeweils bei maximal 50 Prozent. Fällt eine der Anlagen aus, können die anderen auf 100 Prozent hochgefahren werden und so die Funktion der ausgefallenen Anlage kompensieren. Hierdurch ist das Gebäude für Notfälle sehr gut vorgerüstet, aber auch bei Wartungen kann der volle Betrieb – ohne Störungen – weitergeführt werden.
Darüber hinaus benötigen insbesondere die Regionsleitstelle und das Rechenzentrum ein ganzheitliches Sicherheitskonzept. Die Zertifizierung des Rechenzentrums nach den Vorgaben der TÜV Informationstechnik GmbH (TÜViT) ist eine weitere Anforderung, die erfüllt wird. In Bezug auf die Regionsleitstelle Hannover für Brandschutz, Hilfeleistung und Rettungsdienst, die für die Entgegennahme und Bearbeitung aller Hilfeersuchen der circa 1,2 Millionen Einwohner*innen in der Region Hannover zuständig ist, wird eine komplett neue technische Sicherheitsarchitektur entstehen. Aus Sicherheitsgründen sind die Notrufleitungen und der Digitalfunk an zwei Standorte angebunden. Sollte ein Leitstellenbetriebspunkt ausfallen, stehen den Hilfesuchenden so weiterhin ausreichende Leitungskapazitäten zur Verfügung. Auch unter diesem Aspekt sind die technischen Komponenten an dem Standort Weidendamm redundant ausgeführt. Zudem sind sowohl die Funktion der Leitstelle als das Rechenzentrum an den zwei Standorten FRW 1 und FRW 2 miteinander koppelbar, damit die nahtlose gegenseitige „Vertretung“ möglich ist, wenn eine der Anlagen ausfällt.
Übererfüllung energetischer Standards
Für die Energieversorgung hat die Ed. Züblin AG ein effizientes Gesamtkonzept vorgelegt. Da im Gebäude durch das Rechenzentrum sowie die Leitstelle hohe Wärmelasten auftreten, erwies es sich als nicht sinnvoll, den zweiten Bauabschnitt im Passivhaus-Standard zu erstellen.
Um baulichen Wärmeschutz zu gewährleisten, werden für den zweiten Bauabschnitt – die für 2019 gemäß EU-Gebäuderichtlinie geforderten – Niedrigenergiestandards umgesetzt und sogar übererfüllt. An der Gebäudehülle werden Passivhaus-Komponenten, zum Beispiel Passivhausfenster mit Dreifachverglasung, verwendet. Bei der Anlagetechnik wird Wärme der Lüftungsanlagen zurückgewonnen