Großbrand in Wunstorf: Feuerwehr kämpft stundenlang gegen Flammen

Mehr als 300 Einsatzkräfte verhindern Schlimmeres bei Brand in ehemaligem Möbelhandel

WUNSTORF (redu). Gestern Abend brach ein Großbrand im ehemaligen „Möbel und Antiquitäten-Handel“ in Wunstorf aus. Über 300 Einsatzkräfte waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Am gestrigen Abend gegen 18:35 Uhr wurde die Feuerwehr Wunstorf zu einem Brand im ehemaligen „Möbel und Antiquitäten-Handel“ in der Innenstadt alarmiert. Dichter Rauch und Flammen schlugen aus dem Gebäude. Die Einsatzkräfte bereiteten zunächst einen Innenangriff vor, mussten diesen jedoch wegen eines plötzlichen Durchzündens des Dachstuhls abbrechen. Binnen kurzer Zeit stand das gesamte Gebäude in Vollbrand.

Einsatzleiter Sven Möllmann erhöhte sofort die Alarmstufe und forderte zusätzliche Kräfte aus dem Stadtgebiet sowie aus Bad Nenndorf und Neustadt am Rübenberge an. Auch der Wasserförderzug der Stadtfeuerwehr Wunstorf wurde eingebunden. Insgesamt waren mehr als 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen mit über 40 Fahrzeugen vor Ort.

Aufgrund des enormen Wasserbedarfs, der zu Spitzenzeiten mehr als 10.000 Liter pro Minute betrug, wurden drei Drehleitern, zwei Schaumwasserwerfer und zahlreiche handgeführte Strahlrohre eingesetzt. Da das Hydrantennetz schnell an seine Kapazitätsgrenzen stieß, musste zusätzlich Wasser aus der nahegelegenen Aue entnommen werden. Während des Einsatzes stellten herabfallende Dachziegel eine zusätzliche Gefahr für die Einsatzkräfte dar.

Das Feuer konnte nach circa zweieinhalb Stunden unter Kontrolle gebracht werden. Anschließend wurde die Brandstelle mit Schaum bedeckt, um Glutnester zu ersticken. Statikexperten des Technischen Hilfswerks (THW) wurden hinzugezogen, um die Einsturzgefahr des Gebäudes zu bewerten. Zur Gefahrenabwehr wurden mithilfe des THW und eines Abrissunternehmens die Giebel des Gebäudes kontrolliert zum Einsturz gebracht. Der Dachstuhl war im Verlauf des Brandes von selbst eingestürzt.

Die starke Rauchentwicklung führte dazu, dass Anwohner über Rundfunkdurchsagen und Warn-Apps dazu aufgefordert wurden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Messungen der Luftqualität ergaben zwar keine akuten gesundheitlichen Gefahren, jedoch stellen Brandgase grundsätzlich ein Gesundheitsrisiko dar. In der Nähe des Brandortes kam es zu mehreren Verdachtsfällen von Rauchgasintoxikationen.

Nachlöscharbeiten

Von dem ausgebrannten Gebäude blieben nur noch Trümmer übrig. © Bernd Günther / BG-PRESSPHOTO.de

Das betroffene Gebäude stand seit längerer Zeit leer und sollte demnächst abgerissen werden, um Platz für einen Neubaukomplex zu schaffen. Der Brand führte zur vollständigen Sperrung der B442, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Die Feuerwehr Wunstorf bittet dringend darum, von Spekulationen in sozialen Medien Abstand zu nehmen. Falsche Berichte über eine angebliche Asbestwolke und Aufrufe, den Einsatzkräften Getränke zu bringen, sorgten für Verwirrung.

Auch am Montagmorgen waren noch Kräfte der Feuerwehr Wunstorf mit Nachlöscharbeiten an dem teilweise zusammengebrochenen und vollständig ausgebrannten Gebäude beschäftigt. Über zwei spezielle Strahlrohre für Schaummittel wurde versucht, Glutnester in den Trümmern endgültig zu ersticken. Der Bereich ist nach wie vor für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Derzeit beziffert die Polizei den Schaden auf rund 1,5 Millionen Euro.

 

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