Malteser erfüllen Fußballfan letzten großen Wunsch
Schwerkranker Mann erlebt mit Herzenswunschwagen das Sommerfest von Hannover 96.
HANNOVER (redu). Ein Fußballfan mit schwerer Krankheit konnte noch einmal das Stadion seines Lieblingsvereins besuchen. Möglich machte das eine Wunschfahrt der Malteser mit ihrem Herzenswunsch-Krankenwagen.
Torsten Richteweg, 52, leidet seit Jahren an Multipler Sklerose und ist inzwischen bettlägerig. Am 18. Juli 2025 besuchte er mit Hilfe der Malteser das Sommerfest von Hannover 96 in der Heinz-von-Heiden-Arena. Zwei Stunden lang konnte er in Begleitung seiner Mutter und zwei ehrenamtlicher Helfer das Stadionambiente erleben.
Die Fahrt wurde vom Projekt „Herzenswunsch-Krankenwagen“ organisiert. Dieses Angebot der Malteser ermöglicht es schwer erkrankten Menschen, noch einmal einen für sie bedeutenden Ort zu besuchen. In Niedersachsen existiert das Projekt seit 2016 an mehreren Standorten. Allein 2024 wurden 30 solcher Wunschfahrten umgesetzt, seit Beginn rund 230.
Begleitet wurde Richteweg von Torben Abel und Sarah Reichenberger. Die beiden Ehrenamtlichen kümmerten sich während des gesamten Besuchs um den Patienten. Für Reichenberger war es die erste Fahrt dieser Art, Abel nahm bereits zum zweiten Mal teil. Die Familie zeigte sich dankbar für das Engagement der Helfer.
Richteweg war früher als Bäcker tätig. Die Krankheit zwang ihn, seinen Beruf aufzugeben. Seit vier Jahren lebt er im Pflegezentrum Herta-Meyer-Haus in Hannover-Herrenhausen. Die Fanliebe zu Hannover 96 ist geblieben. In seinem Zimmer befinden sich hunderte Fanartikel. Der Wunsch, das Stadion noch einmal zu erleben, entstand in Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal.
Die Teilnahme am Sommerfest war für Richteweg eine Alternative zu einem regulären Heimspiel, das zu anstrengend gewesen wäre. Seine Mutter begleitete die Fahrt und berichtete, dass er sich über den Ausflug gefreut habe. Trotz seiner eingeschränkten Kommunikation habe er kleine Zeichen der Freude gezeigt.
Finanziert wird das Projekt ausschließlich über Spenden. Weder Patienten noch Angehörige müssen etwas bezahlen. Auch die Ausbildung der ehrenamtlichen Fahrer erfolgt ohne Kosten für diese. Die Malteser sind daher auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um das Angebot fortzuführen.