Hochwassergrenze

Niedersachsen verstärkt Hochwasserschutz: 43 Millionen Euro für neue Maßnahmen

Landesregierung stellt umfangreiches Bau- und Finanzierungsprogramm vor – Maßnahmen gegen klimabedingte Starkregenereignisse

HANNOVER (redu). Angesichts der aktuellen Überflutungen im Saarland und der Erinnerung an das Weihnachtshochwasser verstärkt Niedersachsen seine Hochwasserschutzmaßnahmen. Deich- und Klimaschutzminister Christian Meyer kündigte am Montag in Hannover ein 43-Millionen-Euro-Programm zur Bewältigung klimabedingter Starkregenereignisse an.

Niedersachsen verstärkt seine Bemühungen im Hochwasserschutz, um besser auf die zunehmend klimabedingten Starkregenereignisse reagieren zu können. Deich- und Klimaschutzminister Christian Meyer betonte am Montag in Hannover die Dringlichkeit der Maßnahmen. „Mit bislang 1,7 Grad Erderwärmung ist die Klimakrise auch bei uns angekommen“, sagte Meyer und verwies auf die Dramatik der aktuellen Überflutungen im Saarland sowie das vergangene Weihnachtshochwasser.

Das aktuelle Bau- und Finanzierungsprogramm für den Hochwasserschutz umfasst 43 Millionen Euro. In diesem Jahr sollen damit über 100 Projekte von Verbänden, Kommunen und dem Land selbst fortgeführt oder neu begonnen werden. „Die jüngsten Hochwasserereignisse wurden dabei berücksichtigt“, erklärte Meyer. Schwerpunkt des Programms sind unter anderem der Deichbau und die Deichverstärkung, beispielsweise in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Lüneburg sowie Friesland oder Wittmund. Weitere Maßnahmen umfassen Rückdeichungen, Hochwasserrückhaltebecken, Schöpfwerke und diverse Hochwasserschutzmaßnahmen.

Ein großer Teil der Einzelprojekte bezieht sich auf konzeptionelle Vorarbeiten und konkrete Planungen, die die Grundlage für größere bauliche Projekte in den kommenden Jahren bilden sollen. Meyer nannte als Beispiele die Weserdeichverstärkung in Groß Hutbergen (Landkreis Verden), den Ringdeich in Kirchwahlingen (Heidekreis), die Deichverstärkung unterhalb von Wehningen (Landkreis Lüneburg) und die Erneuerung der Delmeverwallungen bei Delmenhorst.

Die Finanzierung erfolgt aus verschiedenen Quellen wie dem EU-Programm ELER, den Bundesprogrammen GAK, NHWSP und der Kofinanzierung sowie zusätzlichen Mitteln aus dem Landeshaushalt und dem Sondervermögen Hochwasserschutz.

Anne Rickmeyer, Direktorin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), betonte die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens: „Das ist eine komplexe Aufgabe, die nur im Zusammenspiel aller Akteure gemeistert werden kann. Wir möchten uns sowohl bei der Hochwasservorhersage als auch bei der Hochwasserwarnung optimal aufstellen.“

Minister Meyer wies darauf hin, dass Starkregenereignisse jede Region treffen könnten, und unterstrich die Bedeutung von Personal- und Ressourcenausstattung. Der Haushaltsplan 2024 sieht daher eine Aufstockung des NLWKN-Personals vor, insbesondere im Bereich Küsten- und Hochwasserschutz.

Abschließend betonte Meyer die Bedeutung regionaler Hochwasserpartnerschaften, die vom NLWKN unterstützt werden. „Gemeinsam können starke Partner vor Ort viel mehr erreichen“, sagte er.

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