Niedersächsischer Inklusionsrat fordert mehr barrierefreien Wohnraum
Inklusionsrat betont dringenden Bedarf an bezahlbarem barrierefreien Wohnraum in Niedersachsen
HANNOVER (redu). Der Niedersächsische Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen (NIR) hat in seiner Sitzung am 15. und 16. August 2024 in der Region Hannover das „Hannoversche Statement“ verabschiedet. Darin fordert der NIR mehr bezahlbaren barrierefreien sowie rollstuhlgerechten Wohnraum.
Der Inklusionsrat betont, dass Barrierefreiheit im Wohnungsbau essentiell ist, damit Menschen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause bleiben können. Dieses Recht auf selbstbestimmtes Wohnen ist in der UN-Behindertenrechtskonvention als Menschenrecht verankert.
Die meisten Menschen erwerben ihre Behinderung erst im Laufe ihres Lebens, was den Bedarf an barrierefreien Wohnungen zusätzlich erhöht. Die zweitägige Veranstaltung wurde von Annetraud Grote, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, und Monika Nölting, Sprecherin des NIR, moderiert. Neben Grußworten von Steffen Krach, dem Regionspräsidenten von Hannover, und Olaf Lies, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, sprach Thomas Buhl von der BUHL Architektur GmbH über Anforderungen an bezahlbaren barrierefreien Wohnungsbau.
Ein weiterer Programmpunkt war die Vorstellung des Projekts „Die UN-Behindertenrechtskonvention in den Kommunen“ durch Sabrina Prem von der Monitoring-Stelle des Deutschen Instituts für Menschenrechte und Malin Butschkau von der Universität Siegen. Erste Zwischenergebnisse aus Niedersachsen wurden dabei präsentiert.
Annetraud Grote stellte zudem ihre Arbeitsschwerpunkte als neue Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen vor. In ihrer Rede betonte sie die Bedeutung der kommunalen Behindertenbeauftragten und -beiräte: „Diese Versammlung ist meine erste Sitzung des NIR, die ich begleiten darf. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und darauf, die engagierten Mitglieder kennenzulernen. Mein Ziel ist es, die Behindertenbeauftragten und -beiräte noch stärker zu unterstützen, damit sie die Inklusion in ihren Kommunen weiter vorantreiben können.“