Schubverband nach Kollision mit Brücke über den Mittellandkanal in Hannover manövrierunfähig
HANNOVER (ots). Auf dem Mittellandkanal in Hannover ist am Dienstag, 11.01.2022, ein mit Containern beladenes Schubboot mit einer Brücke kollidiert. Das Schiff wurde bei dem Unfall so schwer beschädigt, dass es manövrierunfähig auf dem Wasser trieb. Der 22 Jahre alte Kapitän wurde verletzt. Aus bislang ungeklärter Ursache landete er im Wasser und rettete sich anschließend eigenständig ans Ufer.
Nach ersten Erkenntnissen der Wasserschutzpolizei Hannover war das 156 Meter lange, mit Containern beladene Schubboot am Dienstagabend gegen 20:20 Uhr auf dem Mittellandkanal in Fahrtrichtung Wolfsburg unterwegs. Aufgrund vermeintlich entgegenkommenden Schiffsverkehrs steuerte der 22 Jahre alte Schiffsführer in Höhe der Tannenbergallee so weit nach rechts, dass das Schiff mit dem Heck gegen ein am Ufer gelegenes Hausboot gedrückt wurde. Im vorderen Bereich berührte das Schiff zudem die Ufermauer des Mittellandkanals. Anschließend steuerte es auf eine über die Wasserstraße führende Brücke zu. Aufgrund des nicht rechtzeitig abgesenkten „Führerhauses“ des Schiffes kam es zur Kollision mit der Brücke.
Während zwei 52 und 54 Jahre alte Mitarbeiter auf dem Containerschiff verblieben, landete der vermutlich bei dem Unfall leicht verletzte Kapitän im Wasser. Trotz der niedrigen Temperaturen konnte er sich eigenständig ans Ufer retten. Ein Rettungswagen brachte ihn zur Behandlung ins Krankenhaus. Eine Blutprobemessung, die im Krankenhaus durchgeführt wurde, ergab einen Wert von 2,7 Promille.
Aufgrund der Schäden an dem Schubverband trieb dieser manövrierunfähig auf dem Mittellandkanal. Um weitere Unfälle zu verhindern, wurde die vorübergehende Sperrung für den Schiffsverkehr veranlasst. Mithilfe von Tauen konnte das Schiff im weiteren Verlauf zunächst an Bäumen gesichert werden, bevor es ein Schlepper zur nächsten Anlegestelle brachte.
Gegen den betrunkenen 22-Jährigen leitete die Polizei Ermittlungen ein und stellte sein Patent als Schiffsführer sicher. Der entstandene Gesamtschaden an Schiff, Hausboot, Ufermauer und Brücke ließ sich bislang noch nicht abschließend beziffern.