Stadt Hannover plant umfassende Maßnahmen für mehr Sicherheit und Ordnung

Mehr Präsenz und Prävention: Hannover reagiert auf gestiegenes Unsicherheitsgefühl

HANNOVER (redu). Die Stadt Hannover will Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum durch ein neues Maßnahmenpaket verbessern. Anlass sind die Ergebnisse einer Umfrage, die ein deutlich gesunkenes Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zeigen. Die Verwaltung schlägt dazu Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern vor.

Die Stadt Hannover plant, die Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum durch ein umfassendes Maßnahmenpaket zu stärken. Dieses umfasst sechs Handlungsfelder: eine Sicherheitspartnerschaft mit der Polizeidirektion (PD) Hannover, die Stärkung der kommunalen Kriminalprävention, die Neuausrichtung des Ordnungs- und Verkehrsaußendienstes, den Einsatz von Awareness-Scouts, die Ausweitung der Waffenverbotszonen und die Verbesserung der Sauberkeit.

Hintergrund dieser Maßnahmen sind die Ergebnisse einer Ende 2023 durchgeführten repräsentativen Umfrage „Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum“. Diese zeigte ein gesunkenes Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im Vergleich zu 2018, sowohl tagsüber als auch abends und nachts. Besonders Frauen fühlen sich deutlich unsicherer und meiden bestimmte Orte häufiger als Männer. Eine große Mehrheit der Befragten befürwortet eine erhöhte Präsenz von städtischem Ordnungs- und Verkehrsaußendienst sowie der Polizei.

Oberbürgermeister Belit Onay betonte die Notwendigkeit einer entschlossenen Reaktion auf die erlebte Unsicherheit der Hannoveranerinnen. „Sicherheit und Ordnung sind elementare, berechtigte Ansprüche für das Leben in der Stadt. Deshalb ist es uns wichtig, die Anstrengungen im Sinne der Einwohnerinnen weiter zu intensivieren“, erklärte Onay. Finanz- und Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe ergänzte, dass bereits wichtige Maßnahmen wie das Konzept für die bahnhofsnahen Plätze und die personelle Ausweitung des Ordnungsdienstes eingeleitet wurden und diese nun verstetigt und intensiviert werden sollen.

Die Polizeidirektion Hannover, vertreten durch Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten, unterstreicht die Bedeutung polizeilicher Kontroll- und Strafverfolgungsmaßnahmen sowie intensiver Kooperationen für die öffentliche Sicherheit.

Das geplante Maßnahmenpaket sieht unter anderem die Einrichtung eines neuen gemeinsamen Ausschusses für Sicherheit vor. Regelmäßig abgestimmte Lagebewertungen und anlassbezogene Sicherheitskonferenzen sollen durchgeführt werden. Zur Stärkung der kommunalen Kriminalprävention soll ein Zentrum für kommunale Kriminalprävention eingerichtet werden. Der Ansatz „Communities that care“ soll in Hannover eingeführt werden.

Der städtische Ordnungs- und Verkehrsaußendienst (SOD und VAD) wird neu ausgerichtet und koordiniert. Eine gemeinsame Leitstelle soll die Einsätze optimieren. Die Einsatzzeiten werden bedarfsorientiert angepasst und die Personalstärke erhöht. Ein Team von „Ordnungsbotschafter*innen“ wird zur Stärkung der Präsenz in den Quartieren eingeführt.

Zusätzlich sollen Awareness-Scouts eingesetzt werden, um das Konfliktmanagement im öffentlichen Raum auszubauen. Die bestehenden Waffenverbotszonen am Steintor und nördlich des Hauptbahnhofs sollen ausgeweitet und miteinander verbunden werden.

Zur Verbesserung der Sauberkeit sind technische Maßnahmen, KI-gestützte Instrumente und eine Intensivierung der Abfallfahndung geplant. Ein bereits in der Innenstadt etabliertes Team von City-Handreiniger*innen soll als Vorbild für weitere Bereiche der Stadt dienen.

Das Maßnahmenpaket wird am 19. Juni im Ausschuss für Haushalt, Finanzen, Rechnungsprüfung, Feuerwehr und öffentliche Ordnung diskutiert.

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