Streikankündigung der GDL für den 15. und 16. November
Eisenbahnverkehr steht möglicherweise vor neuen Herausforderungen durch Tarifkonflikte
FRANKFURT AM MAIN (red). Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) tritt mit klaren Forderungen in die Tarifrunde 2023 ein, fordert Arbeitszeitverkürzung und stößt dabei auf Ablehnung bei mehreren Eisenbahnverkehrsunternehmen, darunter die Deutsche Bahn AG und Transdev. Mit dem Scheitern mehrerer Verhandlungsrunden und einem Warnstreik am 21. Oktober zeichnet sich eine zunehmende Konfrontation ab, die nun in einem Aufruf zum Streik gipfelt.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sieht sich zu Beginn der Tarifrunde 2023 mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Trotz frühzeitiger Terminvorschläge und klar kommunizierter Kernforderungen, darunter die Absenkung der Arbeitszeit, stößt die GDL auf Widerstand bei der Deutschen Bahn AG, dem Transdev-Konzern, der City Bahn Chemnitz und weiteren Dienstleistern. Diese Arbeitgeber lehnen Verhandlungen über die Arbeitszeitverkürzung ab, was bereits zu einem zwölfstündigen Warnstreik führte. Die Standhaftigkeit der Arbeitgeberseite auch nach dem Streik lässt die Verhandlungssituation zunehmend verhärtet erscheinen.
Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky betont die Notwendigkeit der Arbeitszeitverkürzung, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Verkehrswende zu unterstützen. Während andere Unternehmen im Markt und Gewerkschaften wie ver.di und IG Metall ähnliche Modelle erwägen, zeigt sich die Deutsche Bahn AG unkooperativ, ein Vorgehen, das Weselsky kritisiert.
Die GDL und der dbb beamtenbund und tarifunion zeigen sich solidarisch und lehnen eine Spaltung ab. Öffentliche Veranstaltungen sind geplant, um die gemeinsame Position zu unterstreichen. Im Falle keiner Einigung droht die GDL mit weiteren Streiks.
Vom 15. November 22:00 Uhr bis 16. November 2023 18:00 Uhr sind alle Lokführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten, sowie weitere Berufsgruppen aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
Weselsky, Vorsitzender der GDL, unterstreicht die Dringlichkeit der Anliegen der Beschäftigten und warnt die Arbeitgeber vor einer Unterschätzung der Lage.
Somit drohen Bahnreisenden ab morgen Abend erhebliche Unannehmlichkeiten und lange Wartezeiten sowie Zugausfälle. Es wird empfohlen, sich schon frühzeitig über die Einschränkungen im Bahnverkehr zu informieren.
Die Deutsche Bahn prognostiziert laut einer Abendmitteilung, dass der Streik gravierende Folgen haben wird. Das Unternehmen versprach, die Öffentlichkeit zeitnah und detailliert über die Entwicklungen zu unterrichten. Das Unternehmen äußerte sich verärgert über den kurzfristigen Streikaufruf der GDL. In einer Stellungnahme bezeichnete DB-Personalvorstand Martin Seiler den Streik als unangemessen und unnötig und verwies auf geplante Verhandlungstermine am Donnerstag und Freitag, die im gegenseitigen Einvernehmen festgelegt wurden.